Frühe Anzeichen von Demenz: Schlafprobleme als Warnsignal
2024-12-14
Autor: Gabriel
Immer mehr Menschen in Deutschland sind von Demenz betroffen, eine alarmierende Entwicklung, die nicht ignoriert werden kann. Laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft leben derzeit rund 1,8 Millionen Menschen mit dieser Nervenkrankheit in Deutschland, und die Zahl steigt, auch unter jüngeren Personen. Eine neue kanadische Studie hat nun interessante Zusammenhänge zwischen Schlafstörungen und der Entwicklung von Demenz aufgezeigt.
Die Forschung belegt, dass Schwierigkeiten im Schlaf schon Jahre vor einer offiziellen Demenz-Diagnose Hinweis auf eine mögliche Erkrankung sein können. Besonders auffällig ist das Schlafverhalten während der REM-Phase, die etwa ein Viertel unseres Schlafes ausmacht. Menschen, die in dieser Phase unruhig werden, zum Beispiel wild um sich treten oder schlagen, können ein bis zu 100 Prozent erhöhtes Risiko haben, an neurodegenerativen Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson zu leiden. Das ist beunruhigend, denn viele Menschen sind sich dieser potenziellen Warnsignale gar nicht bewusst.
Zusätzlich könnte die Gesamtschlafdauer einen entscheidenden Einfluss auf das Demenzrisiko haben. Ein Schlaf von durchschnittlich sieben Stunden pro Nacht scheint optimal zu sein. Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass Menschen, die kürzer schlafen, ein 30-prozentig höheres Risiko haben, an Demenz zu erkranken. Zu wenig Schlaf stört demnach die natürlichen „Reinigungsprozesse“ des Gehirns, während wir schlafen, was zu Ablagerungen von schädlichen Proteinen wie Amyloid-Beta führen kann.
Diese Erkenntnisse eröffnen neue Perspektiven für die Prävention von Demenz, die so wichtig ist, da es aktuell keine Heilmöglichkeiten für Alzheimer gibt. Gesunde Lebensstilentscheidungen, wie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und soziale Interaktionen, können helfen, das Risiko signifikant zu senken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bedeutung von Schlaf für die Gehirngesundheit nicht unterschätzt werden sollte. Menschen sind gut beraten, auf ihre Schlafgewohnheiten zu achten und rechtzeitig aktiv zu werden, bevor alarmierende Symptome auftreten. Wer sich um seine Nächte kümmert, wird nicht nur besser schlafen, sondern vielleicht auch das Risiko, an Demenz zu erkranken, erheblich reduzieren.