Blick ins Wirtschaftsjahr 2025: Diese Themen stehen im Fokus!

Laut den Experten der Raiffeisen-Bank ist eine Senkung der Leitzinsen durch die Notenbanken in diesem Jahr sehr wahrscheinlich. Dies bedeutet, dass die Sparzinsen weiter sinken werden und Geld auf Bankkonten an Wert verlieren könnte.

So bleiben der Schweizer Franken, Gold und Aktien attraktive Investitionsmöglichkeiten.

Doch wie wird sich die Weltwirtschaft 2025 tatsächlich entwickeln? Matthias Geissbühler, Chief Investment Officer von Raiffeisen Schweiz, liefert eine umfassende Prognose:

1. Die hartnäckige Inflation

Die Inflation in Europa sollte im Laufe des zweiten Halbjahres unter die angestrebten zwei Prozent sinken. In der Schweiz wird mittlerweile sogar von einer möglichen Deflation gesprochen. In den USA hingegen könnte die Inflation weiterhin hoch bleiben.

2. Leitzinssenkungen setzen sich fort

Die Raiffeisen-Bank geht davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB), die US-Notenbank (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen weiter senken werden. Besonders die EZB hat noch Spielraum für Anpassungen, während die SNB weniger Handlungsspielraum hat.

3. Industriesektor in der Rezession

Das Wachstum der Weltwirtschaft wird voraussichtlich unter dem historischen Durchschnitt bleiben, was die Flaute im Industriesektor verstärken könnte. Diese Branche steht global bereits unter Druck, während der Arbeitsmarkt und der Dienstleistungssektor stabil bleiben.

4. Jobverluste drohen

Geissbühler warnt davor, dass viele Arbeitsplätze gefährdet sein könnten. Die großen Industrieunternehmen haben aus der Pandemie gelernt und bisher Stellenabbau vermieden. Sollte die Wirtschaft jedoch weiter stagnieren, könnte es 2025 zu massiven Entlassungen kommen.

5. Europas Rückkehr zur Stärke

Geissbühler stellt fest, dass wir keine globale Rezession erwarten, jedoch könnte die US-Wirtschaft an Fahrt verlieren, sodass Europa im Wettbewerb aufholen kann. Die Wirtschaft in den USA hat in den letzten Jahren überdurchschnittlich gut abgeschnitten, während Europa stagnierte.

6. Wachstum der US-Staatsverschuldung

Die Schuldenquote der USA wird voraussichtlich weiter steigen, und Geissbühler sieht unter Donald Trump keine Trendwende in Sicht.

7. Importzölle und ihre Auswirkungen

Wo und wie sich die angekündigten Zölle unter Trump auswirken werden, bleibt abzuwarten. Besonders exportorientierte Staaten wie China, Mexiko und Vietnam könnten stark betroffen sein. Geissbühler warnt, dass die Weltwirtschaft durch Trumps handelspolitische Entscheidungen negativ beeinflusst werden könnte.

8. Wertverlust von Ersparnissen

Auf einem Sparkonto gehaltenes Geld wird laut Geissbühler weiterhin an Wert verlieren, da die Kapitalmarktzinsen in Richtung null sinken. Es ist daher keine kluge Strategie, zu viel Geld auf dem Konto zu lassen.

9. Attraktivität von Sachwerten

Sachwerte wie Gold und Immobilien bleiben nach wie vor gefragt, da sie höhere Renditen bieten als herkömmliche Anlagen. Schweizer Aktien sind möglicherweise unterbewertet und könnten 2025 einen der interessantesten Aktienmärkte darstellen. Der Franken wird sich voraussichtlich stabil entwickeln, mit einer möglichen Aufwertung von maximal zwei Prozent.

10. Wachstum der Weltwirtschaft

Trotz aller Herausforderungen erwartet Raiffeisen ein weltweites Wirtschaftswachstum von drei Prozent. Für die Schweiz wird ein Wachstum von 1,3 Prozent prognostiziert, für Europa 0,7 Prozent und für die USA zwei Prozent. China soll mit 4,3 Prozent wachsen, was allerdings einen Rückgang im Vergleich zur Vorjahresperformance bedeutet.

Ein Blick zurück: Raiffeisens Prognosen für 2024

Die Raiffeisen-Bank hatte die Leitzinssenkungen der EZB und der Fed korrekt vorhergesagt und auch die positiven Aussichten für alternative Anlageformen wie Gold bestätigt. Jedoch stellte sich heraus, dass ihre Vorhersagen bezüglich defensive Schweizer Aktien nicht zutrafen. Geissbühler gestand ein, dass ihre Prognosen insgesamt etwas pessimistisch waren, vor allem da die US-Wirtschaft besser abschnitt als erwartet.