Flugzeugabsturz in Kasachstan: Putin entschuldigt sich und wird mit neuen Enthüllungen konfrontiert
2024-12-28
Autor: Laura
Nach dem tragischen Absturz einer Passagiermaschine in Kasachstan, bei dem 38 Menschen ums Leben kamen, hat der russische Präsident Wladimir Putin sich beim aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev für den Vorfall entschuldigt. Der Kreml teilte mit, dass Putin bedauert, dass das Unglück im russischen Luftraum stattfand.
Laut Putin war die russische Luftabwehr zu diesem Zeitpunkt aktiv, um ukrainische Drohnenangriffe abzuwehren. Konkrete Informationen über ein mögliches Versehen der Luftabwehr, das zum Absturz geführt hätte, wurden jedoch nicht gegeben.
Putin äußerte sein tiefes Beileid für die Angehörigen der Opfer und wünschte den Verletzten eine schnelle Genesung. Die Maschine der Azerbaijan Airlines war zuvor in Grosny mehrfach mit dem Versuch einer Landung gescheitert. In dieser Zeit kam es zu Angriffen auf Grosny sowie die umliegenden Städte Mosdok und Wladikawkas durch ukrainische Kampfdrohnen, was die Maßnahmen der russischen Luftabwehr erforderlich machte.
Das tragische Unglück ereignete sich, als das Flugzeug trotz sichtbarer Schäden über das Kaspische Meer flog und bei der Landung in Aktau abstürzte. Unter den 67 Passagieren konnten 29 Überlebende geborgen werden, die nun als wichtige Zeugen gelten.
Selenski fordert von Russland Klarheit
Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte ebenfalls sein Beileid auf der Plattform X und betonte, dass Russland klare Erklärungen abgeben müsse, um Desinformation zu vermeiden. Foto- und Videobeweise deuten darauf hin, dass die Maschine möglicherweise von Splittern einer Flugabwehrrakete getroffen wurde, was Erinnerungen an den Absturz von Flug MH17 im Jahr 2014 weckt.
Infolge des Vorfalls haben russische Ermittler ein Verfahren wegen möglicher Verstöße gegen die Flugverkehrssicherheit eingeleitet. Internationale Beobachter, darunter die EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas, forderten eine umfassende, unabhängige Untersuchung. Es wird erwartet, dass diese die Umstände des Unglücks eingehend untersucht.
Aserbaidschanische Ermittler in Russland
Laut dem Kreml haben sich zwei Mitarbeiter der aserbaidschanischen Staatsanwaltschaft in Grosny eingefunden, um mit russischen Beamten zusammenzuarbeiten. Zusätzlich ist die Ermittlungsarbeit am Absturzort in der Nähe von Aktau im Gange, wobei auch Experten aus Kasachstan und Russland beteiligt sind.
Die aserbaidschanische Regierung hat kürzlich bestätigt, dass das Passagierflugzeug einem Waffeneinsatz ausgesetzt war. Schäden am Wrack und Zeugenaussagen haben die Schlussfolgerung unterstützt, dass das Flugzeug während des Überflugs über dem ursprünglichen Zielflughafen Grosny beschädigt wurde. Der Verkehrsminister Rashad Nabiyew gab an, dass die Ermittlungen klären müssen, mit welcher Art von Waffe der Vorfall verursacht wurde.
Auswirkungen auf den Flugverkehr
Aufgrund der unsicheren Situation hat Aserbaidschan Flüge in zehn russische Städte eingestellt, und auch andere Fluggesellschaften ziehen sich vorübergehend aus dem russischen Luftraum zurück. Es bleibt abzuwarten, wie die internationalen Luftfahrtbehörden auf die aktuellen Ereignisse reagieren werden.
Der Inhalt eines jüngst veröffentlichten russischen Propagandavideos, in dem ein Weihnachtsmann von der Luftabwehr abgeschossen wird, hat zusätzliche Spannungen ausgelöst. Kritiker bemängeln, dass solch eine Darstellung in Anbetracht der schwerwiegenden Situation als respektlos empfunden wird. Schauspieler Dmitri Melnikow, der in diesem Clip auftrat, bestritt, dass eine Verbindung zu dem Flugzeugunglück bestehe, was jedoch die Veröffentlichung und deren Timing nicht entschuldigt.
Das Geschehen wirft viele Fragen auf, während die internationalen Gemeinschaft und vor allem die betroffenen Länder auf Antworten drängen. Die kommenden Tage und Wochen dürften entscheidend sein für die Aufklärung des Vorfalls und dessen politische Implikationen.