Technologie

Florian Gschwandtner äußert sich zum überraschenden adidas-Beschluss über Runtastic

2024-09-22

Der Entschluss von adidas, die Runtastic-Büros in Pasching, Salzburg und Wien bis Mitte 2025 schrittweise zu schließen, hat viele in der Branche in Erstaunen versetzt. In seinem Podcast ‚BTM – Business, Technology & Millions‘ hat Florian Gschwandtner, einer der Mitgründer von Runtastic, nun seine Gedanken zu dieser einschneidenden Entscheidung geteilt.

Am Montagmorgen wurden die 170 Mitarbeiter informiert, und schon bald darauf gab adidas die Schließung in einer Pressemitteilung bekannt. Runtastic, das als eines der erfolgreichsten Start-ups Österreichs gilt, wurde 2015 für stolze 220 Millionen Euro verkauft. Gschwandtner betont die beeindruckende Reise des Unternehmens: „Unsere Geschichte hat die Start-up-Szene in Österreich erheblich geprägt.“ Er erinnerte sich an die Anfänge 2008, als die Gründer mit wenig Rückhalt und finanziellen Schwierigkeiten kämpfen mussten.

„Wir haben die ersten 18 Monate kein Gehalt bezogen, dann lediglich 900 Euro. Aber wir sind schnell profitabel geworden“, erklärt er. Mit der Übernahme durch adidas sei ein „Blueprint“ für zukünftige Übernahmen in der europäischen Konzern-Start-up-Szene geschaffen worden. Gschwandtner erwähnt auch, dass adidas nicht der Höchstbietende war und es Angebote gab, die bis zu 50 Millionen Euro höher waren.

Florian Gschwandtner, der seine Wurzeln auf einem Bauernhof hat, hat seine Prägung durch die bescheidenen Anfänge nie vergessen. Auch nach dem Verkauf von Runtastic bleibt er aktiv im Bereich Gründung und Investitionen. So hat er 2023 die App Foxyfitness, die sich auf effektives Training konzentriert, gelauncht.

Über die Pläne von adidas sagt er: „Die Schließung der Büros ist ein normaler Schritt, um Effizienz und Integration ins Hauptquartier zu verbessern. Die Runtastic-App wird jedoch weiterhin fortgeführt.“

Was die Zukunft der 170 Mitarbeiter betrifft, äußert sich Gschwandtner optimistisch: „Sie können sich in Saragossa, Herzogenaurach und Amsterdam bewerben. Es gibt viel Talent in diesen Menschen, und ich bin zuversichtlich, dass sie gute Möglichkeiten finden werden.“

Das Ende von Runtastic ist ein sehr emotionales Thema für Gschwandtner. Er erklärt: „Es war eine unglaublich schöne Zeit, wir haben viel geschaffen. Ich werde immer stolz darauf sein, was wir erreicht haben.“ Die Schließung der Büros markiert nicht nur das Ende eines Kapitels, sondern wirft auch einen Blick auf die Herausforderungen und Chancen, die vor den ehemaligen Mitarbeitern und dem Gesamtunternehmen liegen.