Die Erwartungen an Fermin Aldeguer, der im offiziellen MotoGP-Test in Barcelona erstmals für die Gresini-Mannschaft auf der Ducati antreten sollte, standen anfangs auf der Kippe. Nach einem enttäuschenden Wochenende in Thailand und einem gebrochenen Handgelenk stand er kurz vor dem Ende der Saison endgültig auf der Kippe. Doch der junge Spanier, der aus der gleichen Region wie Pedro Acosta stammt, gab nicht auf und zeigte bemerkenswerte Leistung.

Erstmals in Catalunya konnte Aldeguer nach einer letzten Freigabe sein vorerst letztes Moto2-Rennen absolvieren und sich mit einem 9. Platz den fünften Endrang in der WM-Wertung sichern. Seine Vorstellung in der Moto2 sah er als Sprungbrett zur höchsten Klasse des Motorradsports, nicht als das Ende seiner Träume.

Umso beeindruckender war sein Zugang auf die MotoGP-Ducati. Aldeguer zeigte eine beeindruckende Runde: Mit fast 60 gefahrenen Runden und einem einzigen harmlosen Sturz war er erstaunlich schnell unterwegs. Er konnte den Abstand zur Bestzeit auf nur 1,7 Sekunden verringern, was bedeutete, dass er sowohl Ai Ogura als auch Somkiat Chantra hinter sich ließ.

Als er mit Veteran und Testpilot Michele Pirro verglichen wurde, gelang es ihm, auf einen ähnlichen Zeitrahmen zu gelangen. Dies unterstreicht seine Fähigkeit, sich schnell auf die neuen Gegebenheiten einzustellen.

Besonders hervorzuheben ist das Feedback von Frankie Carchedi, dem Crew-Chief, der klare Worte zur Lernkurve von Aldeguer fand. Carchedi erklärte, dass es normal sei, nach den ersten Runden mit einer neuen Maschine sich an die Geschwindigkeit zu gewöhnen. Bereits nach dem ersten Ausblick auf die Daten stellte Carchedi fest, dass Aldeguer großes Potenzial habe, besonders im Bereich der Bremsen, wo er sich beim nächsten Testlauf schon stark verbessern konnte.

„Es war faszinierend zu sehen, wie schnell er sich anpassen konnte“, sagte Carchedi. "Es war sogar beeindruckend und ich hoffe, wir haben ihn nicht zu sehr unter Druck gesetzt. Die Umstellung auf die MotoGP-Dimensionen und die Ergonomie ist nicht zu unterschätzen.“

Frankie Carchedi hat sich über die Jahre als einer der besten Crew-Chiefs etabliert und begleitete bereits Joan Mir zu seinem überraschenden Titelgewinn mit Suzuki.[...] Nun steht Aldeguer vor einer ähnlichen Herausforderung, da die MotoGP-Saison immer spannender wird und Gresini auf dem richtigen Weg ist, wieder zu den führenden Teams aufzuschließen.

Die Resultate des MotoGP-Tests in Barcelona vom 19. November zeigen vielversprechende Ansätze für die kommende Saison und das Potenzial von Aldeguer, der es in der Königsklasse zur Meisterschaft bringen könnte.