Felssturz am Monte Rosa: Bergretter warnt vor akuter Gefahr
2025-01-02
Autor: Lara
Am vergangenen Wochenende kam es auf der italienischen Seite des Monte Rosa zu einem massiven Felssturz. In der Nacht fiel ein großer Gesteinsbrocken talwärts und sorgte für Aufregung unter den Bergrettern und dem Publikum. Luca Tondal, ein einheimischer Bergretter, dokumentierte die dramatische Szenerie mit einer Drohne und teilte die Bilder auf seinem Instagram-Profil.
Tondal äußerte sich erleichtert, dass während des Vorfalls keine Menschen verletzt wurden. Die Aufnahmen zeigen, wie braunes Material die zuvor schneebedeckten Felsen überdeckte. Er warnte eindringlich davor, sich in den kommenden Tagen in das gefährdete Gebiet zu begeben, da weitere Erdbewegungen nicht ausgeschlossen sind.
Der Felssturz ereignete sich im südlichen Gipfelbereich der Dufourspitze, dem höchsten Punkt des Monte Rosa. Tondal erklärte: „Die Ablösung ist immer noch im Gang.“ Besorgniserregend ist, dass die Staubwolke auch die nahegelegene und aktuell geschlossene Zamboni-Zappa-Hütte erreichte. Das volle Ausmaß der Schäden ist noch unbekannt, und die Bergretter stehen in Alarmbereitschaft.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Monte Rosa von Felsstürzen betroffen ist. In den letzten Jahren haben solche Ereignisse im gesamten Alpenraum zugenommen. Experten führen diesen Trend häufig auf die steigenden Temperaturen im Zuge des Klimawandels zurück, der den Permafrost schwächt und eine instabile Gesteinsstruktur zur Folge hat. Zusätzlich könnten extreme Wetterphänomene zu den Felsstürzen beitragen. Ob der aktuelle Vorfall in direktem Zusammenhang mit diesen Faktoren steht, bleibt jedoch unklar.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich zuletzt im August am Matterhorn, wo sich etwa 400 Meter unterhalb des Gipfels Gesteinsmaterial löste und ins Tal stürzte. Permafrost-Experte Jan Beutel erklärte damals, dass die Erwärmung, der Rückgang der alpinen Kryosphäre und häufigere Extremwetterereignisse für solche Vorkommnisse verantwortlich sind.
Bergbegeisterte sollten in den kommenden Tagen besonders vorsichtig sein und sich von gefährdeten Bereichen fernhalten, da die alpinen Regionen durch den Klimawandel zunehmend instabil werden. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Felsstürze in diesem Gebiet verhindert werden können.