Wissenschaft

Faultiere in Gefahr: Klimawandel bringt diese beliebten Tiere an den Rand des Aussterbens

2024-09-28

Faultiere sind unter Tierliebhabern weltweit äußerst beliebt. Ihr langsames, gemütliches Wesen wirkt beruhigend auf gestresste Menschen und macht sie zu einem Symbol für Entschleunigung. Doch die Gefahren des modernen Klimawandels bedrohen das Überleben dieser einzigartigen Kreaturen, die in den Wäldern Mittel- und Südamerikas zuhause sind. Eine alarmierende Studie deutet darauf hin, dass Faultiere bis Ende dieses Jahrhunderts aussterben könnten, sollte sich der Trend der globalen Erwärmung fortsetzen.

Die Forschungsergebnisse

Die Forschung, geleitet von der britischen Zoologin Rebecca Cliffe und veröffentlicht in der Fachzeitschrift „PeerJ Life & Environment“, zeigt, dass Faultiere einen extrem langsamen Stoffwechsel besitzen und nicht in der Lage sind, ihre Körpertemperatur effektiv zu regulieren. Dies könnte sie in einer Welt mit steigenden Temperaturen besonders vulnerabel machen – eine Tatsache, die für die Populationen in höheren Lagen noch kritischer ist.

Rebecca Cliffe, die auch die Sloth Conservation Foundation gründete, hat in den letzten 15 Jahren in Costa Rica besorgniserregende Trends beobachtet. „In Regionen, wo Faultiere einst in großer Zahl lebten, sind die Populationen in den letzten zehn Jahren nahezu verschwunden“, äußerte sie gegenüber „Newsweek“.

Wie reagieren Faultiere auf die Hitze?

Die Studie fokussiert sich insbesondere auf die Zweifingerfaultiere, die sowohl im Küstengebiet als auch in den Bergregionen Costa Ricas anzutreffen sind. Die Forscher haben unter simulierten Klimawandelbedingungen den Sauerstoffverbrauch und die Körpertemperatur dieser Tiere gemessen, um deren mögliche Reaktionen auf die erwartete Temperaturerhöhung bis 2100 zu analysieren. Die Ergebnisse sind alarmierend.

Die Studienergebnisse zeigen, dass Faultiere zusehends Probleme haben werden, sich an die prognostizierten Temperatursteigerungen von zwei bis sechs Grad Celsius anzupassen. „Faultiere sind aufgrund ihrer physiologischen Anpassungen besonders anfällig für steigende Temperaturen“, erklärt Cliffe. „Da sie sich von extrem kalorienarmer Nahrung ernähren, ist es unerlässlich, dass sie Energie sparen.“

Das Verdauungsproblem

Ein zentrales Problem stellt die langsame Verdauung der Faultiere dar – diese ist bis zu 24-mal langsamer als bei vergleichbaren Pflanzenfressern. Dadurch fällt es ihnen schwer, ihre Nahrungsaufnahme entsprechend zu erhöhen und den steigenden Energiebedarf bei höheren Temperaturen zu decken.

Cliffe und ihr Team betonen die Notwendigkeit weiterer Forschungen zu potenziellen Anpassungsstrategien sowie zur Entwicklung von Schutzmaßnahmen, um das Überleben der Faultiere zu sichern. Ein Umzug in kühlere Gebiete ist für diese Tiere ebenfalls problematisch. Während Tieflandfaultiere sich möglicherweise in Höhenlagen zurückziehen könnten, sind Hochlandfaultiere dazu nicht in der Lage. „Faultiere sind Gewohnheitstiere, die auf ihren spezifischen Lebensraum hoch spezialisiert sind und nicht einfach in andere Regionen umsiedeln können“, sagt Cliffe. „Wenn ihre Lebensbedingungen zu extrem heißen Temperaturen führen, ist ihr Überleben ernsthaft bedroht.“

Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Dringlichkeit, Maßnahmen zum Schutz der Faultiere zu ergreifen, bevor es zu spät ist. Schützen wir unsere knuddeligen Freunde und handeln wir gemeinsam gegen den Klimawandel!