
Fasnachtschaos in Basel: Kantonspolizei zieht ernüchternde Bilanz zur Jugendgewalt
2025-03-13
Autor: Leonardo
Die Basler Fasnacht zieht traditionell große Menschenmengen an, und mit ihnen kommt es häufig zu Einsätzen der Polizei und des Rettungsdienstes. Während die Kantonspolizei auf eine insgesamt positive Bilanz hinsichtlich der Sicherheitsmaßnahmen zurückblickt, gibt es jedoch auch alarmierende Berichte über steigende Jugendgewalt.
Besonders erfreulich war, dass die sogenannten Kinderbadges immer beliebter werden und 15 verlorene Kinder (Binggis) erfolgreich zu ihren Eltern zurückgebracht werden konnten. Im Vergleich zu den Vorjahren, in denen 2024 noch 35 Vermisste registriert wurden, zeigt dies, dass die Sicherheitsmaßnahme greift.
Auf der dunklen Seite der Fasnacht jedoch stehen vermehrt Vorfälle mit Jugendlichen, die an den Festlichkeiten teilnehmen, aber die Regeln und Traditionen nicht respektieren. In mehreren Fällen wurden Fasnächler und Passanten von Gruppen junger Leute offenbar ohne Grund angegriffen. Die Polizei berichtet von Jugendlichen, die Saucen und Getränke auf Unbeteiligte warfen, sowie von tätlichen Übergriffen. Insbesondere in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch versammelten sich 50 bis 70 Jugendliche, deren Verhalten offensichtlich bedrohlich wurde, wozu auch der Einsatz von Pfefferspray gehörte.
Die Polizei nahm unmittelbar Kontakt zu den Minderjährigen auf, um die Situation zu deeskalieren. Allerdings kam es in der Nacht zu weiteren Auseinandersetzungen, bei denen die Polizei eingreifen musste. Insgesamt mussten die Ordnungshüter zahlreiche kleinere Konflikte schlichten und meldeten Anhaltungen von jugendlichen Tätern. Während dieser Auseinandersetzungen wurden zudem Raketen und andere pyrotechnische Erzeugnisse gezündet, die die Feuerwehr in Alarmbereitschaft versetzten und mehrere Einsätze erforderten.
Ein kritisches Video, veröffentlicht vom Hip-Hop-Künstler Jiggo 267 auf TikTok, zeigt die große Ansammlung von Jugendlichen bei einem McDonald's, wo es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei kam. Solche Szenen werfen Fragen nach dem Sicherheitskonzept für die Fasnacht auf.
Auch die Rettungsdienste waren auf Trab und rückten zu 44 Einsätzen aus, vor allem aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum und damit verbundenen Gesundheitsproblemen. Trotz der Situation wurde die Zusammenarbeit der Rettungskräfte mit den Fasnächtlern gelobt, da diese stets Rücksicht auf die nötigen Rettungsgassen nahmen.
Die Frage bleibt: Wie kann die Fasnacht, die von Freude und Feierlichkeit geprägt sein sollte, künftig sicherer für alle Teilnehmer gestaltet werden? Die Polizei und die Stadt müssen strategische Maßnahmen entwickeln, um solche Vorfälle zukünftig zu verhindern.