Ex-Politiker wegen sexueller Belästigung vor Gericht
2024-11-03
Autor: Luca
Ein 54-jähriger ehemaliger Politiker aus dem Aargau steht am 4. und 5. November in Solothurn vor Gericht, weil er über mehrere Jahre hinweg, insbesondere in der Umgebung der Aare, wiederholt junge Mädchen und Frauen belästigt haben soll.
Ihm werden mehrere sexuelle Handlungen an Minderjährigen sowie Exhibitionismus vorgeworfen. Es handelt sich um einen Fall, der die gesamte Schweiz erschüttert und Fragen zur Sicherheit an öffentlichen Orten aufwirft.
Die Kantonspolizei Solothurn fand bereits 2022 einige Hinweise, als eine Reihe von Mädchen und jungen Frauen über einen Exhibitionisten berichteten, der sie in den Regionen Erlinsbach und Wöschnau belästigt hatte. Im Juli 2022 wurde der Verdächtige festgenommen. Laut Berichten ist der Beschuldigte teilweise geständig und unterliegt derzeit bestimmten Auflagen, darunter wöchentliche Besuche in einer psychiatrischen Einrichtung sowie ein Verbot, sich alleine in der Nähe der Aare aufzuhalten. Diese Maßnahmen sollen Rückfälle vermeiden helfen.
Der 54-Jährige, der früher im Grossen Rat saß und für den Nationalrat kandidierte, trat im Februar 2024 aus seiner Partei aus und wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als größtenteils unwahr zurück, ohne weitere Details zu nennen.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, zwischen 2017 und 2022 sexuelle Handlungen an insgesamt 35 minderjährigen Mädchen und jungen Frauen begangen zu haben. Bei den Verhandlungen wird die Anklageschrift vorgelegt, die alle Punkte enthält. Das Urteil soll am 16. Dezember gefällt werden, wobei die Unschuldsvermutung bis zu diesem Zeitpunkt gilt.
Den schweren Vorwürfen drohen laut Schweizer Strafgesetzbuch bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe, wobei die Strafen bei Opfern unter 12 Jahren erheblich strenger ausfallen können. Exhibitionistische Handlungen können ebenfalls schwerwiegende strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Ein derart schwerwiegender Fall lenkt die Aufmerksamkeit auf die Sicherheit im öffentlichen Raum und macht deutlich, dass niemand in der Schweiz Angst haben sollte, sich in der Natur oder an öffentlichen Orten zu bewegen. Es ist wichtig, solche Vorfälle ernst zu nehmen und Betroffenen Unterstützung anzubieten.
Hilfsangebote für Betroffene von sexueller Belästigung sind zahlreich verfügbar, darunter verschiedene Beratungsstellen in der Schweiz, die sich auf solche Fälle spezialisiert haben.