Technologie

Ex-Chef fordert eine Rückkehr von Pat Gelsinger und eine Entlassung des Intel-Vorstands

2025-03-04

Autor: Lukas

Pat Gelsinger, der im Jahr 2024 als CEO von Intel entlassen wurde, erhält Rückendeckung von Craig Barrett, einem seiner Vorgänger und Ex-CEO des Unternehmens von 1998 bis 2005. Barrett gibt der aktuellen Unternehmensführung die Schuld an der misslichen Lage von Intel und schlägt vor, den Vorstand zu entlassen und Gelsinger zurückzuholen, um die dringend benötigten Reformen umzusetzen.

Er äußert sich kritisch über Spekulationen zur Zerschlagung des Unternehmens in zwei Teile – eine für die Prozessorentwicklung und eine für die Chipfertigung. Laut Barrett wurden solche Überlegungen bereits seit Monaten diskutiert, und es könnte sogar eine Übernahme von Intels Chipfertigung durch den Marktführer TSMC in den Raum gestellt werden.

In einem Beitrag auf Fortune erklärt Barrett: "Lasst uns endlich aufhören, über die Zerschlagung eines Unternehmens zu sprechen. Stattdessen sollten wir die Verantwortlichkeit des Vorstands hinterfragen, der in den letzten zehn Jahren versagt hat."

Barrett betont auch, dass die Führung von Intel derzeit von einem Finanzchef und einem Produktmanager geleitet wird. "Das Unternehmen benötigt jemanden, der das Geschäft der Chipherstellung versteht und nicht jemanden, der es in zwei Teile splitten möchte", so Barrett weiter. Er warnt davor, dass eine Zerschlagung die wichtige Dynamik und die Ressourcen, die für den Erfolg erforderlich sind, gefährden könnte. Barrett ist der Überzeugung, dass die Rückkehr von Gelsinger die beste Lösung wäre, da er bereits bedeutende Fortschritte erzielt hat.

Intel bereitet sich auf die nächste Prozessgeneration 18A vor, die Barrett als technisch gleichwertig zu TSMCs kommender 2-Nanometer-Technik sieht. "Wenn Intel mit TSMC gleichziehen kann, könnte das das gesamte Spiel verändern und der Intel Foundry helfen, große Kunden zu gewinnen. Es gibt bereits Gerüchte, dass Unternehmen wie Nvidia und Broadcom Intels 18A-Technologie testen."

Zudem äußern sich ehemalige Intel-Ingenieure kritisch zur Unternehmenskultur. Raja Koduri, der frühere Chefarchitekt, und Jim Keller, ein ehemaliger Chefingenieur, haben die interne Bürokratie und die mangelhafte Entscheidungsfindung bei Intel angeprangert. Keller bezeichnet einen potenziellen Verkauf als "Ausverkauf" und kritisiert die negativen Auswirkungen auf die Aktionäre. Koduri beschreibt in einem ausführlichen Artikel, wie die interne Struktur es den Ingenieuren erschwert, innovative Ideen zu entwickeln.

Zusammenfassend klingt die Botschaft klar: Es wird Zeit, dass Intel über den Tellerrand hinaus schaut und die Führungsstruktur überdenkt, um auf den Innovationsweg zurückzukehren und die technologische Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.