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ESC 2024: Basler Vereine müssen für Großanlass weichen

2025-03-28

Autor: Simon

Darum geht's

Der ESC im Mai führt zu einer vorübergehenden Räumung der St. Jakobshalle in Basel, was für viele örtliche Sportvereine große Auswirkungen hat.

Rund 50 Vereine, darunter der Schwimmverein beider Basel und ein Cheerleading-Verein, müssen auf alternative Trainingsorte ausweichen, was in der aktuellen Wettkampfsaison besonders problematisch ist. Die genaue Verlagerung der Trainingsstätten für die Cheerleader steht noch aus. Der Schwimmverein plant, in ein Gartenbad und ein Schulschwimmbad zu wechseln.

Eine Trainerin vom Cheerleading-Team der Gladiators informierte die Eltern darüber, dass sie diese Woche letztmalig in den St. Jakob Turnhallen trainieren werden. Der ESC im Mai benötigt viel Platz, wodurch das Basler Sportamt zwar andere Hallen bereitstellt, jedoch ist bisher unklar, welche dies sind.

Charlotte Staehelin vom Erziehungsdepartement Basel-Stadt bestätigte die Umstände auf Anfrage und erklärte, dass die Vorbereitungen für die Großveranstaltung rund 50 verschiedene Vereine und Nutzergruppen betreffen.

Die Meinungen hierzu sind gemischt: Während einige Verständnis für die Notwendigkeit der Umstellungen zeigen, beklagen andere die Vernachlässigung des Sports. "Es sollte bessere Lösungen für die Vereine geben," heißt es in Diskussionen.

Staehelin ergänzte, dass sowohl die St. Jakobshalle als auch die St. Jakob-Arena während des ESC nicht für den Sportbetrieb genutzt werden können. Das Sportamt steht in Kontakt mit den betroffenen Vereinen, um möglichst viele Nutzergruppen mit alternativen Trainingsmöglichkeiten zu versorgen.

Schwimmverein: Räumung mitten in der Wettkampfsaison

Der Schwimmverein beider Basel ist besonders betroffen und muss vom 7. April bis 2. Juni woanders trainieren. Präsidentin Corinne Siegfried äußerte Kritik an der späten Mitteilung des Sportamts über die Veränderungen. "Wir hätten gerne besser geplant," so Siegfried. Aufgrund der plötzlichen Ankündigung wird zeitgleich darauf geachtet, dass viele Aktive während der Frühlingsferien in Trainingslagern sind. Für die verbleibenden Athleten muss eine Lösung gefunden werden, da die Hallen während der Ferien zum Teil geschlossen sind.

"Das Timing der Räumung ist ungünstig, da es mitten in der Wettkampfsaison passiert," merkte Siegfried an. Sie zeigt Verständnis für die Herausforderungen, die die Organisation in solch einer Situation mit sich bringt, findet jedoch schade, dass bei den Planungen von Anfang an keine provisorischen Lösungen für die Schwimmer vorgesehen wurden.

Die Politik stellt Öffentlichkeit über Leistungssport

Von Mitte April bis Juni könnten in einem Gartenbad einige Trainingszeiten ausgeglichen werden, während die erste Woche im April weiterhin ohne Training durchgeführt werden muss. "Das Sportamt hatte vorgeschlagen, das Rialto Hallenbad länger geöffnet zu lassen, jedoch sind Abendzeiten ab 22 Uhr nicht ideal für Kinder und Jugendliche," erklärt Siegfried. Ein Vorschlag, öffentliche Schwimmer zu bestimmten Zeiten zum Schwimmen zuzulassen, wurde abgelehnt.

"Die Politik ist zögerlich, die Öffentlichkeit einzuschränken, da diese Gruppe größer ist als der Leistungssport," gesteht Siegfried. Bereits sind beim Sportamt Beschwerden eingegangen, wenn mehr als drei Freizeit-Schwimmer sich eine Bahn teilen müssen. Doch die Belange der Leistungssportler sind entscheidend, denn sie haben andere Anforderungen und benötigen spezielle Trainingsbedingungen.

Letztlich profitieren auch die Freizeit-Schwimmer vom ESC, dennoch bleibt die Herausforderung für die Anbieter von Leistungssport und die betroffenen Vereine, adäquate Trainingslösungen während der Großveranstaltung zu finden. Die Hoffnung auf einen durchdachten und fairen Umgang mit diesen Umstellungen bleibt deshalb bestehen.