Gesundheit

Epidemien in Afrika: Über 180 Fälle, die Welt schaut weg!

2024-12-27

Autor: Louis

Alarmierende Situation und Mpox

In einem alarmierenden Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde bekannt gegeben, dass für Mpox (früher als Affenpocken bekannt) die höchste Alarmstufe einer "gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite" ausgerufen wurde, die am 22. November verlängert wurde. Obwohl die Medien nur sporadisch über diese Dringlichkeit berichten, bleibt die Situation für die betroffenen Menschen äußerst besorgniserregend. Seit dem Beginn des Vorjahres wurden in mehr als 20 afrikanischen Ländern über 15.600 Fälle von Mpox verzeichnet, wobei die Demokratische Republik Kongo besonders betroffen ist. Experten warnen, dass die Dunkelziffer aufgrund unzureichender Diagnoselaborkapazitäten erheblich höher sein könnte.

Mangel an Impfstoffen und Ungerechtigkeiten

Dr. Bachmann von Ärzte ohne Grenzen betont die tragische Realität, dass viele Betroffene erkranken und zahlreiche Menschen sterben müssen, während die notwendigen Impfstoffe nicht in ausreichender Menge verfügbar sind. Diese systematischen Ungerechtigkeiten beim Zugang zu medizinischen Ressourcen erinnern an die Verteilung von Covid-19-Impfstoffen. Die Produktion von Mpox-Impfstoffen sei unzureichend, und viele wohlhabende Länder hätten große Mengen bestellt und horteten diese, wodurch die Verfügbarkeit für Afrika stark eingeschränkt ist. Bachmann weist darauf hin, dass es auch bei Covid-Impfstoffen bereits zu einer hohen Anzahl an ungenutzten Dosen gekommen ist, bevor sie vernichtet werden mussten.

Erfolgreiche Reaktion auf den Marburg-Virus in Ruanda

Im Gegensatz dazu zeigt die effektive Reaktion auf den Marburg-Virus-Ausbruch in Ruanda in diesem Jahr, was in der Gesundheitsversorgung möglich ist, wenn der politische Wille vorhanden ist. Die hämorrhagische Fieberkrankheit, ähnlich wie Ebola, wurde durch internationale Zusammenarbeit erfolgreich bekämpft. Es konnten Impfstoffkandidaten und therapeutische Maßnahmen getestet werden, was zu einer relativ niedrigen Sterblichkeitsrate von nur 15 von 66 dokumentierten Fällen führte.

Zunehmende Epidemien von vermeidbaren Krankheiten

Im Jahr 2023 sind auch andere vermeidbare Krankheiten wie Masern, Diphtherie und Keuchhusten in Afrika auf dem Vormarsch. Dr. Bachmann erklärt, dass die durch die Covid-19-Pandemie verursachten Impflücken eine direkte Konsequenz des globalen Impfungsrückgangs sind, insbesondere im globalen Süden. In Ländern wie Niger kam es zu Diphtherie-Epidemien mit einer alarmierenden Sterblichkeitsrate von 10 Prozent, was auf die ungenügende Gesundheitsinfrastruktur hinweist.

Cholera und Flüchtlingsbewegungen

Cholera ist ein weiteres großes Problem, mit einem der schwersten Ausbrüche der letzten Jahrzehnte, insbesondere bedingt durch die Flüchtlingsbewegungen im Sudan. Diese bakterielle Infektion wird durch die Flucht und die unsicheren Verhältnisse im Südsudan weiter angeheizt. Es fehlt an Impfstoffen, da einer der beiden Hersteller die Produktion eingestellt hat. Obwohl nur eine Impfdosis verabreicht wird, reicht dies nicht aus, um die breite Bevölkerung ausreichend zu immunisieren.

Epidemien auch in Asien

Aber nicht nur in Afrika sind Epidemien ein großes Problem. Auch in Ländern Asiens wie Indien und Bangladesch sind Menschen betroffen. Dr. Bachmann hebt die katastrophale sanitäre Situation in Flüchtlingslagern, wie dem in Cox's Bazar, hervor, in dem etwa 900.000 Rohingya unter extremen Bedingungen leben. Die Verbreitung von Krankheiten wie Krätze und Hepatitis C erreicht alarmierende Höhen. In den Lagern sind 40 Prozent der Menschen von Krätze betroffen, während die Prävalenz von Hepatitis C bei 20 Prozent liegt.

Risiken zukünftiger Epidemien

Bachmann warnt, dass das Reservoir an Erregern in diesen Gebieten erheblich ist und die sich weiter öffnende Impflücke ein großes Risiko für zukünftige Epidemien darstellt. Zudem sind Gebiete wie das Kongobecken besonders fragil, da die Zoonosen aufgrund von Habitatzerstörung und Urbanisierung zunehmen könnten. Die Situation verschärft sich durch die Tatsache, dass Menschen immer tiefer in natürliche Lebensräume eindringen, was zu einem Anstieg von übertragbaren Krankheiten führt.

Fazit und Dringlichkeit der Unterstützung

Der humanitäre Experte von Ärzte ohne Grenzen macht deutlich, dass die Menschen in Sub-Sahara-Afrika von zahlreichen Epidemien betroffen sind und dies einen extremen Engpass in der Gesundheitsversorgung zur Folge hat. "Es ist unhaltbar, dass wir in einer weltweiten Krise mit solch gravierenden Mängeln an Ressourcen und Unterstützung konfrontiert sind!"