Technologie

Energiezukunft: Die Dominanz von Sonne und Wind stellt die Atomkraft in den Schatten

2025-04-06

Autor: Alina

Stellen Sie sich vor, Sie planen einen aufregenden Schulausflug und müssen für die lange Busfahrt einen großen Obstkorb zusammenstellen. Sie entscheiden sich für 585 Äpfel, um sicherzustellen, dass genug Proviant für alle da ist, und fügen für die Allergiker in der Gruppe ein paar Birnen und Bananen hinzu. Würden Sie im Elternbrief betonen, dass vor allem Äpfel und Birnen eingekauft wurden, oder würden Sie klarstellen, dass es vor allem Äpfel gibt und die Birnen und Bananen nur ergänzend sind?

Diese Analogie spiegelt die aktuelle Situation auf dem globalen Energiemarkt wider, insbesondere in Bezug auf die erneuerbaren Energien. Laut dem Global Energy Review 2025 der Internationalen Energieagentur (IEA) ist der weltweite Strombedarf im vergangenen Jahr um beeindruckende 4,3 Prozent gestiegen. Dies ist größtenteils auf die zunehmende Digitalisierung, den Anstieg von Elektrofahrzeugen und die Notwendigkeit von Klimaanlagen in Zeiten extremer Hitze zurückzuführen.

Die IEA berichtete zudem über einen bemerkenswerten Ausbau der Energieerzeugungskapazitäten hauptsächlich im Bereich der erneuerbaren Energien, während die Atomkraft nur einen Bruchteil davon ausmachte. Laut der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) wurden 2024 stolze 585 Gigawatt an erneuerbaren Energien installiert, während die Atomkraft lediglich 8,2 Gigawatt beitrug.

Fakt ist, dass das Verhältnis von erneuerbaren Energien zu Atomkraft beim Kapazitätszuwachs eins von 71,7 ergibt. Dies ist eine klare Abkehr von der alten Welle der Begeisterung für die Atomenergie, die seit Jahren stagniert. Der Boom bei den erneuerbaren Energien zeigt sich auch in den neuesten IRENA-Zahlen, die einen Zuwachs der erneuerbaren Energien von 15,1 Prozent in 2024 dokumentieren. Es ist jedoch dringend erforderlich, dass diese Energien weltweit um mindestens 16,6 Prozent pro Jahr wachsen, damit die ehrgeizigen Klimaziele bis 2030 erreicht werden können.

Die IEA hat in ihrem Bericht eine bemerkenswerte Taktik angewandt, indem sie die Atomkraft mit den erneuerbaren Energien zusammen präsentiert, um die Tatsache zu kaschieren, dass dieser Bereich rapide wächst, während die Atomkraft praktisch stagniert. Die öffentliche Wahrnehmung wird oft durch konzentrierte Berichterstattung in den Medien beeinflusst, die dramatische Warnungen über zukünftigen Strommangel abgeben, während die positiven Nachrichten über den Ausbau erneuerbarer Energien kaum Gehör finden.

In den letzten drei Jahren hat sich der Anteil der erneuerbaren Energien am globalen Kapazitätswachstum wie folgt entwickelt: - 2022: 80 Prozent - 2023: 86 Prozent - 2024: 92,5 Prozent.

Diese beeindruckenden Zahlen zeugen von einem globalen Wendepunkt, der oft ignoriert wird. Fast alle Fortschritte in der Stromproduktion stammen aus diesem Sektor – eine Tatsache, die in den eigenen Berichten der IEA oft zu kurz kommt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass trotz der positiven Trends in der Solar- und Windenergie, das Wachstum in Regionen wie Subsahara-Afrika und Zentralamerika noch nicht ausreicht. Es besteht großes Potenzial, das durch die Verbreitung von kostengünstigen Solaranlagen und Energiespeichern in diesen Regionen erschlossen werden kann.

Ein Beispiel dafür ist Pakistan, wo im vergangenen Jahr 17 Gigawatt an Solar-Peak-Kapazität hinzugefügt wurden – das ist fast doppelt so viel wie weltweit durch Atomkraft installiert wurde. Solche Entwicklungen zeigen, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist, um den globalen Energiebedarf nachhaltig zu decken.

Letztendlich gibt es drei Haupttrends in der Energieproduktion: langsames, stagnierendes Wachstum in traditionellen Sektoren wie der Atomkraft und fossilen Energiequellen, ein Plateau bei der Wasserkraft und exponentielles Wachstum in den Bereichen Solar- und Windenergie. Die Zukunft der Energie liegt klar in der Hand der erneuerbaren Energien, die überall in der Welt unaufhaltsam wachsen und dabei helfen werden, den Klimawandel zu bekämpfen und eine nachhaltige Zukunft zu sichern. Wenn nicht jetzt, wann dann?