Technologie

Elektromagnetische Felder in E-Autos: Sind sie gefährlich?

2025-04-15

Autor: Lara

Schock oder Sicherheit? Die Elektromobilität unter der Lupe

Aufregung oder Entwarnung? Wer sich hinter das Steuer eines Elektroautos setzt, muss sich keine Sorgen über übermäßige elektromagnetische Felder machen. Aktuelle Messungen, die im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz durchgeführt wurden, zeigen, dass alle untersuchten E-Autos während der Fahrt bedenklich niedrige Werte aufweisen. Tatsächlich stießen einige Modelle mit Hybridantrieb sogar auf höhere Belastungen.

Wie entstehen Magnetfelder? Ein Blick ins Innere

Magnetfelder sind überall dort zu finden, wo elektrische Ströme fließen. Ab einer bestimmten Intensität können diese Felder gesundheitliche Auswirkungen haben, indem sie elektrische Ströme im Körper erzeugen, die wiederum Nerven und Muskeln stimulieren. Daher gibt es empfohlene Höchstwerte, die nach deutschen und europäischen Richtlinien nicht überschritten werden sollten.

Im Test: 14 neue Elektroauto-Modelle

Wie sieht es mit den magnetischen Feldern in modernen Elektroautos aus? Zu den gewohnten Quellen wie Klimaanlagen und elektrischen Fensterhebern kommen in E-Autos leistungsstärkere Komponenten hinzu, darunter die Batterien, Hochspannungskabel und der Elektromotor selbst. Um diese neuen Technologien zu bewerten, führte ein Forschungsteam umfassende Tests an elf Elektrofahrzeugen von 2019 bis 2021 durch, darunter bekannte Modelle wie Tesla Model 3, BMW i3 und Volkswagen ID.3.

Ergebnisse: Magnetfeldbelastung im sicheren Bereich

Die Tests zeigten: Alle untersuchten Elektroautos lagen deutlich unter den festgelegten Referenzwerten für Magnetfelder! Die gemessenen magnetischen Flussdichten schwankten zwischen 0,47 und 2,54 Mikrotesla – ein absoluter Grund zur Entspannung. Dabei blieben auch die durch diese Magnetfelder erzeugten elektrischen Ströme im Körper weit unter den empfohlenen Höchstwerten.

Elektro vs. Hybrid: Der Vergleich

Das bedeutet, dass Fahrgäste in Elektroautos nicht zwangsläufig höheren elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sind als in herkömmlichen Fahrzeugen. Überraschenderweise wurde der höchste Wert von 2,54 Mikrotesla sogar in einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor gemessen! Interessanterweise gab es keinen direkten Zusammenhang zwischen der Motorleistung der E-Autos und den gemessenen Magnetfeldern – leistungsstärkere E-Autos sind also nicht belastender.

Kurze Peaks: Unbedenkliches Phänomen?

Es gibt allerdings Momente, in denen die Magnetfelder kurzzeitig die Referenzwerte übersteigen, beispielsweise beim starken Beschleunigen oder Bremsen. Diese Spitzen treten allerdings nur für weniger als eine Sekunde auf und wurden auch in Hybrid- und Verbrennerfahrzeugen festgestellt. Für die Gesundheit stellen sie jedoch kein Risiko dar.

Markenunterschiede: Wo gibt’s Probleme?

Es ist bemerkenswert, dass große Unterschiede zwischen den Elektroauto-Modellen bestehen. Beim Mercedes GLE 350 Hybrid beispielsweise traten auffällig hohe Magnetfeldbelastungen im Fußbereich auf, vermutlich aufgrund ungünstig platzierter Verkabelungen. In anderen Modellen wie dem Tesla Model 3 wurden ebenfalls höhere Werte im Unterleibsbereich für Rückbank-Passagiere gemessen.

Fazit: Hersteller sind gefordert!

Laut Wissenschaftlerin Inge Paulini können Hersteller durch durchdachtes Fahrzeugdesign lokale Spitzenwerte senken und die Durchschnittswerte niedrig halten. Es ist entscheidend, dass starke Magnetfeldquellen so positioniert werden, dass sie einen ausreichenden Abstand zu den Insassen haben. Bei der Entwicklung zukünftiger Fahrzeuge sollte diese Herausforderung von Anfang an berücksichtigt werden.