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Eismeister Zaugg: Stell dir vor, Kloten siegt und niemand kommt!

2024-09-25

Autor: Noah

Der EHC Kloten hat sich in dieser Saison als eine positive Überraschung etabliert. Doch trotz der sportlichen Erfolge bleiben die Zuschauerzahlen im Schluefweg (Swiss Arena) hinter den Erwartungen zurück.

Natürlich ist es übertrieben zu sagen, dass niemand kommt, wenn Kloten gewinnt. Die Differenz zwischen den offiziell vermeldeten Zuschauerzahlen und den tatsächlich anwesenden Fans ist jedoch bemerkenswert und die auffälligste der ganzen Liga.

Zum Beispiel beim Spiel am Freitag, den 20. September 2024, gegen den SC Bern, das Kloten mit 2:1 nach Penaltyschießen gewann, wurden 5.182 Zuschauer gemeldet. Tatsächlich waren es jedoch nur 3.552 Zuschauer im Stadion, plus 144 im Gästesektor. Bei der Begegnung gegen Lausanne am Dienstag, den 24. September, bei der Kloten 3:1 gewann, meldete der Club 4.102 Zuschauer, tatsächlich waren aber nur 2.212 im Stadion, plus 39 im Gästesektor.

Die Vermeldung dieser Zahlen liegt im Ermessen der Clubs und ist rechtlich unbedenklich. In der Regel wird die Zahl der verkauften Tickets oder Saisonkarten angegeben. Wer nicht kommt, ist selbst schuld, könnte man sagen. Doch das Problem ist, dass diese Abwesenheit auch den Konsum im Stadion betrifft. Clubs leben nicht nur vom Ticketverkauf, sondern auch von den Umsätzen in der Gastronomie. Der Verkauf von Speisen und Getränken ist entscheidend für die wirtschaftliche Gesundheit des Vereins, und es kann auf Dauer nicht egal sein, wenn Ticketinhaber zu Hause bleiben.

Die genauen Zahlen über die tatsächlichen Besucher sind leicht zu ermitteln. Moderne Drehkreuzsysteme erfassen präzise, wie viele Frauen, Männer und Kinder das Stadion betreten. Diese Daten werden von den Behörden genau überwacht, denn aus Sicherheitsgründen dürfen sich nicht mehr Menschen im Stadion aufhalten, als genehmigt wurde.

Hinzu kommt, dass das Phänomen der Ticketinhaber, die nicht zu den Spielen erscheinen, vor allem in der ersten Saisonphase zunimmt. Es kann als Zeichen eines blühenden Wohlstands gesehen werden: „Ich kann es mir leisten, auf ein Spiel zu verzichten, obwohl ich dafür bereits bezahlt habe.“ Besonders im reichen Glatttal könnte das oft zutreffen.

Die moderne, vernetzte Welt hat die Spontaneität im Freizeitverhalten enorm erhöht. Entscheidungen, die früher tageweise geplant werden mussten, können jetzt einfach per Smartphone getroffen werden. Clubs stehen oft ratlos da, da sie nicht einfach Ticketinhaber bestrafen können, die absagen. Eine langfristige Lösung könnte darin bestehen, die Spieltagsangebote zu verbessern: ein besseres gastronomisches Angebot, kurze Wartezeiten, bequeme Sitze, eine einfache Anreise zur Arena und ein System, das den Weiterverkauf von Saisonkarten ermöglicht, könnte helfen.

Zusammengefasst: Eishockey ist ein wesentlicher Teil der boomenden Unterhaltungsindustrie der Schweiz geworden. Je einfacher und angenehmer das Erlebnis für die Fans ist, desto weniger wird man es sich erlauben, es auszulassen – schließlich hat man dafür schließlich bereits gezahlt!