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Einkaufen: Wie eine Kassiererin deinen finanziellen Status erkennt

2024-12-16

Autor: Lukas

Darum geht's

Eine erfahrene Kassiererin hat aufgedeckt, wie leicht es ist, den finanziellen Status von Kunden nur anhand ihrer Einkaufsgewohnheiten zu erkennen. Reiche Kunden betragen oft ohne Einkaufszettel und bevorzugen hochwertige, teure Bio-Produkte.

Im Gegensatz dazu haben Kunden aus ärmeren Verhältnissen meist einen Einkaufszettel dabei und achten auf Sonderangebote, um ihr Budget zu schonen.

Die Einkaufsgewohnheiten haben sich im Laufe der Jahre ebenfalls verändert – während früher mehr Fleisch auf dem Tisch landete, setzen viele Verbraucher heute auf gesunde Salatvariationen.

Die Kassiererin Ulrike Schwerdhöfer ist seit 1973 in einer Rewe-Filiale in Neu-Isenburg (Hessen) tätig. Sie hat ihre Leidenschaft für den Job nie verloren und verrät: “Mir hat es so viel Spaß gemacht, das Geld in die Hand zu nehmen. Ich liebe die Kasse!” Obwohl sie das Rentenalter mittlerweile erreicht hat, arbeitet sie weiterhin mit Begeisterung an der Kasse.

Veränderungen im Kundenverhalten

Im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen“ erzählt Schwerdhöfer, dass sich die Mentalität der Kunden stark verändert hat. „Die Leute sind hektischer geworden“, berichtet sie. Früher habe man oft miteinander geplaudert und nach Preisen gefragt. Doch heutzutage müsse es schnell gehen: „Die Kunden wollen guten Service und nicht stundenlang an der Kasse anstehen.“

Vermögensverhältnisse der Kunden

Schwerdhöfer hat durch ihre jahrelange Erfahrung ein Gespür dafür entwickelt, wer reich und wer arm ist. “Ich weiß genau, ob die Leute Geld haben oder nicht”, sagt sie. „Den Reichen ist der Preis egal. Sie nehmen, was ihnen gefällt, und setzen auf Qualität.” Diese Kunden landen häufig die teuersten Produkte und bevorzugen Bio-Waren.

Schreibst du für deine Einkäufe einen Zettel?

Ja, immer. Ja, aber nur, wenn es mehr als drei Produkte sind. Nein, das tue ich nie. Ich kaufe auch Lebensmittel nur online, darum brauche ich keinen Zettel. Ich erledige meine Einkäufe nicht selbst.

Kunden, die weniger Geld zur Verfügung haben, haben oft starr an einem Einkaufszettel fest. Selbst wenn sie nur ein oder zwei Artikel benötigen, sind sie gut organisiert: „Bei denen ist alles genau abgezählt, und sie kaufen möglichst viele Sonderangebote“, erklärt Schwerdhöfer. Manche verstecken sogar bestimmte Produkte aus Scham, da sie sie nicht im Einkaufswagen sehen lassen möchten.

Einkaufsverhalten der Generationen

Bezeichnend ist auch das unterschiedliche Kaufverhalten je nach Generation. „Früher hat eine Mutter Kartoffeln, Blumenkohl und Fleisch gekauft. Ihre Tochter dagegen kauft jetzt vorwiegend Kartoffeln und Blumenkohl, während deren Tochter sich nur noch etwas von der Salatbar holt“, erklärt Schwerdhöfer. Ein erschreckender Trend scheint, dass viele junge Leute heutzutage kaum noch selbst kochen, sondern eher auf Fertigprodukte zurückgreifen.

Fazit

Die Beobachtungen der Kassiererin sind nicht nur interessant, sondern werfen auch ein Licht auf unsere gesellschaftlichen Trends und Werte. Es wird deutlich, dass das Einkaufsverhalten oft viel über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Kunden aussagt.