In der Welt der Schönheit gibt es viele Optionen, von Hydrafacial über Lipfiller bis hin zu Fadenliftings. Doch mit der Vielzahl an Angeboten kann es schwerfallen, den Überblick zu behalten. Paradoxerweise bieten vermeintliche Experten oft Behandlungen an, die nicht nur unwirksam, sondern auch gefährlich sein können. Aus diesem Grund hat unsere Redaktion Dermatologen befragt, welche Verfahren sie dringend abraten.

Dr. med. Marianne Meli, FMH Dermatologie und Venerologie

Die erfahrene Dermatologin warnt vor der Verwendung von permanenten Fillern wie Silikonöl oder Polyacrylamidgel: „Diese Produkte sind ein absolutes No-Go! Im Falle von Komplikationen, wie etwa einer Erblindung durch einen Gefäßverschluss, lassen sie sich nicht mehr auflösen. Und selbst Jahre später können diese Füllstoffe Probleme verursachen.“ Zudem kritisiert sie die populäre Verringerung von Fett an den Wangen, auch als Buccal Fat Removal bekannt. „Obwohl es in jungen Jahren attraktiv erscheinen mag, führt der Volumenverlust mit dem Alter zu einem hohlen, vorzeitig gealterten Look.“ Ein mal entferntes Fett kann nicht zurückgeholt werden, was irreversible Folgen nach sich ziehen kann.

Dr. med. Malte Schmelter, Facharzt für Dermatologie und Venerologie

Er erklärt, warum er und sein Team in der Klinik keine Fadenlifting-Behandlungen durchführen: „Dieser Eingriff birgt signifikante Risiken, darunter Infektionen und Verletzungen von Nerven. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass sich nicht alle Fäden wie geplant auflösen, was zu unschönen Verhärtungen unter der Haut führen kann – ein unvermeidliches Risiko in einem fortschreitenden Alterungsprozess.“ Schmelter ist zudem gegen Nasenunterspritzungen mit nicht auflösbaren Materialien, da das Risiko eines Gefäßverschlusses hier besonders hoch ist – was im schlimmsten Fall zu einer dauerhaften Beeinträchtigung führen kann.

Dr. med. Sabine Kurzidem, Fachärztin für Dermatologie

Die Problematik um Fadenlifting wird von Dr. Kurzidem ebenfalls geteilt: „Die Behandlungen sind teuer und haben eine hohe Komplikationsrate. Die Ergebnisse sind meist nur kurzfristig und können zukünftige Behandlungen erschweren.“

Dr. med. Valentina Bänninger, Dermatologin

Sie äußert sich kritisch über die häufig als Wundermittel dargestellten Liquid Facelifts: „In Wahrheit handelt es sich um eine übermäßige Aufspritzung diverser Gesichtsareale. Für viele führt das nicht zum gewünschten Effekt.“ Sie erklärt weiter, dass bei zu großen Mengen an oberflächlich injiziertem Filler dieser oft unerwünscht im Gesicht verteilt wird. Ihre Empfehlung lautet: „Wer ein Facelift in Erwägung zieht, sollte dies chirurgisch durchführen lassen, um festere und dauerhafte Ergebnisse zu erhalten.“

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass viele der angebotenen Behandlungen erhebliche Risiken mit sich bringen. Vor einer Entscheidung sollten Betroffene die Meinungen von Fachärzten einholen sowie über alternative, sicherere Methoden zur Hautverjüngung nachdenken. Gesundheit und Natürlichkeit sollten immer Vorrang haben!