Ein Edelweiss-Flug mit der Nummer WK66 hob am Montagabend um 18:13 Uhr am Flughafen Zürich ab, mit dem Ziel Malé auf den Malediven. Nach ersten Berichten des Onlineportals Aviation Herald trat während des Fluges ein Triebwerksausfall auf.

Andreas Meier, Mediensprecher von Edelweiss, bestätigte den Vorfall: "Die Crew bemerkte eine Unregelmäßigkeit an einem der vier Triebwerke und entschied sich, dieses aus Sicherheitsgründen abzuschalten." Dies geschah über dem Irak, wo die Cockpitcrew auf eine Flughöhe von etwa 9500 Metern wechselte. Diese Maßnahme ist vor allem von amerikanischen Luftverkehrsbehörden gefordert, um mögliche Gefahren durch konfrontierte Milizen im Iran zu vermeiden.

Um 23:48 Uhr Schweizer Zeit wurde der Sinkflug eingeleitet, und die Landung am Dubai International Airport erfolgte um 0:22 Uhr ohne Komplikationen. "Für Passagiere und Crew bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr", so Meier weiter.

Insgesamt waren 270 Passagiere und 11 Besatzungsmitglieder an Bord. Laut Meier wurden alle Fluggäste sofort nach der Landung in Dubai auf alternative Verbindungen zu ihren endgültigen Zielen umgebucht. Das betroffene Flugzeug befindet sich derzeit in Dubai, wo das defekte Triebwerk ersetzt werden muss.

Dieser Vorfall hatte zudem Auswirkungen auf den Flugplan von Edelweiss: Bis Mittwochmorgen wurden neben dem Rückflug von Malé nach Zürich mehrere Flüge gestrichen, darunter der Flug von Zürich nach Kapstadt und der Flug von Zürich nach Cancún. "Betroffene Gäste werden von Edelweiss oder ihrem Reisebüro kontaktiert, um sie auf bestmögliche alternative Verbindungen umzubuchen", erklärte Meier.

Technische Informationen zu dem betroffenen Flugzeug: Der Airbus A340-300, der als „Melchsee-Frutt“ registriert ist, verfügt über die CFM56-5C4/P Triebwerke, die als weniger leistungsstark gelten im Vergleich zu neueren Modellen. Diese Flugzeuge verbrauchen zudem viel Treibstoff, was sie weniger wirtschaftlich macht. Edelweiss plant, diese älteren Modelle durch die kraftstoffeffizienteren Airbus A350 zu ersetzen, die ab diesem Jahr in die Flotte integriert werden sollen.

Das Flugzeug mit der Kennung HB-JMG ist bereits seit 21 Jahren in Betrieb und hat zuvor zur Swiss-Flotte gehört. Es gab Kulminationspunkte in seiner Geschichte, wie Rückkehr nach Zürich im Jahr 2020 aufgrund technischer Probleme oder ein abgebrochener Flug nach Singapur 2016, der ebenfalls wegen eines Triebwerkproblems annuliert werden musste. Dies wirft Fragen über die Wartung und Zuverlässigkeit solcher älteren Flugzeugmodelle auf und lenkt die Aufmerksamkeit auf die dringend benötigte Modernisierung der Flotten in der Luftfahrt.