
Ein neues Kapitel für Bondo: Nach dem Bergsturz blüht das Dorf auf
2025-09-13
Autor: Leonardo
Am 23. August 2017 einstürzende Felsmassen von der Nordflanke des Piz Cengalo veränderten das Leben in Bondo für immer. Rund drei Millionen Kubikmeter Gestein stürzten ins Tal und begruben acht Wanderer unter sich. Das 200-Einwohner-Dorf Bondo im Bergell wurde schwer getroffen, wobei insgesamt neunzig Häuser beschädigt wurden—trotz alledem blieben die Dorfbewohner unversehrt.
Acht Jahre später, im Jahr 2025, kann das Dorf endlich aufatmen. Nach vier langen Jahren intensiver Arbeiten mit schwerem Gerät wurden nun die neuen Schutzbauten feierlich eröffnet. Höhere Mauern und Brücken entlang der Flüsse Bondasca und Mera sowie ein verstärkter Damm beim Rückhaltebecken bieten nun Schutz vor zukünftigen Gefahren. Überrascht? Die Bauarbeiten nutzten sogar Steine, die bei dem verheerenden Bergsturz das Flussbett verlegten!
Die Gesamtkosten für die Schutzbauten belaufen sich auf 52 Millionen Franken, wobei die Gemeinde Bregaglia, zu der Bondo gehört, 14 Millionen übernimmt. Der Rest wird durch Bund, Kanton und großzügige Spenden finanziert.
Gemeindepräsident Fernando Giovanoli stellte bei der Eröffnung fest: "Mein überwiegendes Gefühl ist Dankbarkeit gegenüber allen, die bei diesem Projekt mitgearbeitet haben. Es ist ein Abschluss. Wir können einen Strich ziehen."
Eine Rückkehr zur Normalität: Die Sciora Hütte öffnet wieder ihre Türen
Auch die Sciora Hütte, die beim Bergsturz ebenfalls beeinträchtigt wurde, konnte nach acht Jahren wiedereröffnet werden. Im Juli 2025 feierte sie die Rückkehr der Wanderer. Die Hütte, die während der Schließzeit unversehrt blieb, erlebte einen Ansturm von Gästen—bereits 1000 Übernachtungen in kurzer Zeit!
Die Wanderwege in der Val Bondasca führen nun entlang der Rückstände des Bergsturzes und bieten einen neuen Panoramaweg mit spektakulären Hängebrücken, die atemberaubende Ausblicke auf den Piz Cengalo garantieren. Zwei Jahre wurden in den Ausbau des Weges investiert, der insgesamt eine Million Franken kostete, allein die Hängebrücken schlugen mit 500.000 Franken zu Buche.
Bondo erblüht: Eine neue Ära beginnt!
Das Bild von Bondo hat sich drastisch verändert: Die schweren Maschinen sind verschwunden, und die Schutzbauten prägen nun die Dorflandschaft. "Ein neues Leben kann beginnen, und hoffentlich wird es ruhiger", erklärt Gemeindepräsident Giovanoli zuversichtlich. "Wir haben in diesen acht Jahren viel erlebt und können nun voller Hoffnung in die Zukunft blicken, um neue Projekte anzugehen!"