Nation

Ein Fussballtrainer im Rollstuhl: Ein Vorbild für alle

2024-11-09

Autor: Mia

Emiddio Sansone steht für Inspiration und Mut auf dem Fussballfeld in Rafz, wo er im Rollstuhl sitzt und Anweisungen an junge Talente gibt. Als Trainer der C-Junioren des FC Rafzerfeld ist er nicht nur ein wichtiger Bestandteil des Teams, sondern auch eine bahnbrechende Figur im Sport. Die Ballsportart, die für viele eine Freude ist, stellt für ihn eine Herausforderung dar, da er aufgrund seiner Glasknochenkrankheit zahlreiche Knochenbrüche erlitten hat.

Die ersten Brüche kamen, als er auf die Welt kam, und bis zu seiner Jugend zählte er über 200 Brüche. Doch trotz seiner Einschränkungen lässt sich Sansone nicht entmutigen. "Ich sage immer: Wenn ich nicht spielen kann, kann ich doch anderen beibringen, wie es geht!" Diese Einstellung hat dazu geführt, dass er mit nur zwölf Jahren als Schiedsrichter begann und schliesslich zum Trainer wurde.

Für Sansone war es wie ein Traum, diesen Weg zu gehen, und das trotz der Herausforderungen, die seine Krankheit mit sich brachte. Vor zwei Monaten übernahm er die Position als Cheftrainer und wird als erster Trainer im Rollstuhl bei Rafzerfeld gefeiert. Zudem hat er keinen Vergleich in Deutschland finden können, wo er aufwuchs.

Die Reaktionen der Spieler waren zunächst gemischt. Einige hatten Bedenken darüber, wie er die Übungen anleiten würde. Doch schnell stellte sich heraus, dass es keine Hindernisse gibt, die Sansone nicht überwinden kann. "Er macht das gut und die Trainings sind jetzt lenkend und effektiv!", sagt Lars, einer der Spieler.

Bereits jetzt — nach kurzer Zeit — zeigt sich, dass die Ausbildung bei Rafzerfeld strenger ist, aber auch viel mehr Spass macht. Weitere positive Rückmeldungen kamen von den Spielern, die Sansone als einen äußerst kompetenten Trainer sehen.

Der FC Rafzerfeld selbst hat mit der Einstellung von Sansone Pionierarbeit geleistet. "Wir mussten einige Anpassungen vornehmen," sagt Arne Ramdohr, der für die Junioren zuständig ist, und verweist auf die Herausforderungen, die die Integration eines Rollstuhltrainers mit sich bringt. "Es sind Kleinigkeiten, die wir ändern mussten, um auf die besonderen Anforderungen zu reagieren."

Für Sansone ist es entscheidend, dass sich alle wohlfühlen und er wird von Team und Verein unterstützt. "Das ist das A und O für mich als Rollifahrer," sagt er. Er ist fest entschlossen, die Integration von Menschen mit Behinderung im Sport voranzutreiben und fordert mehr Vereine auf, Trainer im Rollstuhl einzustellen. "Integration sollte im Jahr 2024 selbstverständlich sein; wir sollten alle die gleichen Chancen haben!" Dieses leidenschaftliche Bekenntnis macht ihm zu einem echten Vorbild für viele und zeigt, wie Sport Barrieren überwinden kann.