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Ehemaliger Politiker und Unternehmer: Edgar Oehler im Alter von 83 Jahren verstorben

2025-03-13

Autor: Louis

Edgar Oehler, der einstige Nationalrat der CVP und eine prägende Persönlichkeit in der Schweizer Wirtschaft und Politik, ist in der Nacht auf Donnerstag im Alter von 83 Jahren verstorben. Seine Hinterlassenschaft als Unternehmer und Politiker ist bemerkenswert und wird auch über seinen Tod hinaus anerkannt.

Oehler, der in Balgach geboren wurde, hinterlässt vier adoptierte Töchter aus Sri Lanka, die ihm sehr am Herzen lagen. Diese soziale Verantwortung zeigte seine Mitmenschlichkeit, die ihn nicht nur als Politiker, sondern auch als Mensch auszeichnete.

Von 1971 bis 1995 war Oehler Mitglied des Nationalrates. Er war 29 Jahre alt, als er ins Parlament gewählt wurde und prägte über zwei Jahrzehnte die politische Landschaft der Schweiz. Besonders bemerkenswert ist, dass Oehler auch als Nichtraucher Jahrzehnte lang für die Tabakindustrie arbeitete. Er war eine einflussreiche Figur in der Tabaklobby und ein Beispiel für die Komplexität der Interessenvertretung in der Politik.

Oehler war nicht nur ein Politiker, sondern auch ein erfolgreicher Unternehmer: Er war Geschäftsführer der AFG-Gruppe und setzte sich aktiv für das Sponsoring des FC St. Gallen ein. In den 1990er Jahren war er der größte Aktionär des Vereins und hat unter anderem dessen Löhne finanziell unterstützt, als es dem Club schlecht ging. In einem bemerkenswerten Interview erzählte er, wie er während eines Krankenhausaufenthalts mit einer Sepsis dafür sorgte, dass die Spieler ihre Gehälter rechtzeitig erhielten.

Ein weiterer Höhepunkt seines Lebens war die humanitäre Mission ins kriegsgeplagte Irak, um Schweizer Geiseln zu befreien. Im Jahr 1990 organisierte Oehler eine Delegation, die sich auf den Weg nach Bagdad machte. Dies geschah als Reaktion auf einen emotionalen Hilferuf einer Frau, die verzweifelt um Hilfe für ihren in Haft sitzenden Ehemann bat. Trotz der fehlenden Unterstützung von Regierungsseite gelang es Oehler und seiner Gruppe, 16 der 24 Geiseln in die Freiheit zu bringen.

Sein Treffen mit Saddam Hussein bleibt unvergessen. Oehler schilderte, wie die Delegation unter dem Schutz von Spionen in einem Hotel ausharren musste, bevor sie schließlich empfangen wurde. Dieses außergewöhnliche Erlebnis zeigte nicht nur Oehlers Mut, sondern auch seinen unermüdlichen Einsatz für die Menschen, die auf seine Hilfe angewiesen waren.

Edgar Oehlers Tod hinterlässt eine Lücke in der Schweizer Politik und Wirtschaft. Seine einflussreiche Karriere und sein Engagement für soziale Belange werden von vielen vermisst werden. Die Schweiz hat einen ihrer prägenden Köpfe verloren.