Aktuell sind noch drei Boeing 767 im Einsatz bei der österreichischen Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA). Doch die Ausflottung dieser in die Jahre gekommenen Langstreckenflugzeuge steht bevor. Ursprünglich war geplant, dass das erste Exemplar im kommenden Sommer aus der Flotte scheidet, während der letzte 2026 stillgelegt werden sollte. Diese Jets sollen durch die modernen Boeing 787 Dreamliner ersetzt werden.

Die Situation könnte sich jedoch ändern. Laut Michael Trestl, dem Kommerzchef von AUA, gibt es erhebliche Probleme mit der Auslieferung der bestellten Dreamliner. „Die dritte Boeing 787 wurde zunächst für März 2025 erwartet, dann auf April 2025 verschoben, und mittlerweile ist unklar, ob das Flugzeug tatsächlich 2025 geliefert werden kann“, erklärte Trestl gegenüber Aviation Week.

Könnte die Boeing 767 somit länger bei AUA bleiben? Trestl betonte, dass die Verspätung einen Dominoeffekt auslösen könnte: „Wir prüfen daher die Verlängerung des 767-Betriebs, um flexibel auf die Situation reagieren zu können.“ AUA steht vor der Herausforderung, sich an die neue Realität anzupassen.

Insgesamt hat Austrian Airlines elf Dreamliner bei Boeing bestellt. Diese sollen die älteren Boeing 777 und 767 ersetzen. Die Flottenerneuerung war ursprünglich bis 2028 geplant; ob dieser Zeitrahmen noch realistisch ist, bleibt ungewiss. Bislang sind zwei Dreamliner bereits im Besitz der Airline, während neun weitere Boeing 787-9 in den kommenden Jahren erwartet werden.

Der Plan sieht vor: Für jedes neue Übernommene Modell soll eine der verbleibenden Boeing 767 aus der Flotte genommen werden. Der letzte Flug, der mit den Boeing 767 bedient werden soll, ist derzeit für den 31. Dezember 2025 nach Washington-Dulles geplant. Diese Pläne könnten sich jedoch aufgrund der Lieferproblematik erheblich ändern.

In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen in der Luftfahrtbranche, einschließlich der Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie und der gestiegenen Anforderungen an umweltfreundliche Technologien, könnte AUA gezwungen sein, ihre Strategie zu überdenken. Experten sagen voraus, dass Airlines rund um den Globus ähnliche Schwierigkeiten haben werden, ihre Flotten rechtzeitig zu modernisieren, was möglicherweise zu einer Versorgungskrise im Luftverkehr führen könnte.