Technologie

Donald Trump will den Bau neuer Windräder in den USA stoppen – was bedeutet das für die Zukunft der erneuerbaren Energien?

2025-01-16

Autor: Noah

Donald Trump hat am Mittwoch in seinem Onlinenetzwerk Truth Social erklärt, dass Windturbinen ein »ökonomisches und ökologisches Desaster« seien. Er wolle »nicht einmal eine während meiner Regierung gebaut haben«.

Trump, der am kommenden Montag das Präsidentenamt antreten wird, argumentierte, dass Windenergie »die teuerste Energie« sei, die »nur mit massiven Staatssubventionen funktioniert, die wir nicht weiter zahlen werden«. Dabei forderte er den schnellen Abriss von tausenden von defekten oder stillgelegten Windrädern. Diese Aussagen erinnern stark an die Rhetorik von AfD-Chefin Alice Weidel, die Windkraft ebenfalls als »Windmühlen der Schande« bezeichnet hat.

In den USA sind die erneuerbaren Energien laut dem Energieministerium jedoch die am schnellsten wachsenden Sektoren des Stromnetzes. Neben staatlichen Vorgaben und technologischem Fortschritt haben auch Steuervergünstigungen, die von der Biden-Regierung für den Ausbau von Solar- und Windenergie eingeführt wurden, zu diesem Wachstum beigetragen.

Besonders republikanische Bundesstaaten wie Texas haben von diesen Investitionen profitiert und zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen. Im Jahr 2023 trug Texas beinahe 30 Prozent zur gesamten Windstromerzeugung in den USA bei.

Die Frage bleibt, ob Trump seine Pläne tatsächlich in die Tat umsetzen kann. Der Inflation Reduction Act 2022 sichert die Investitionen in Solar- und Windenergie über die nächsten zehn Jahre. Zudem wird es den Unternehmen, die bereits Genehmigungen besitzen, weiterhin erlaubt sein zu bauen. Aktuell gibt es laut US-Energieministerium mehr als 90.000 Windräder in den USA.

Trump hat deutlich gemacht, dass er die Klimaschutzpolitik seines Vorgängers rückgängig machen will. Er stellte den menschengemachten Klimawandel in Frage und sagte, dass die Förderung fossiler Energieträger wie Öl und Gas für ihn Priorität hat. Viele Experten rechnen damit, dass die USA unter seiner Führung erneut aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen könnten, was verheerende Auswirkungen auf die globale Klimapolitik haben würde.

Zusätzlich äußert Trump seit langem ablehnende Meinungen zur Windenergie. Er hat sogar behauptet, dass Offshore-Windparks für den Tod von Walen verantwortlich seien, obwohl dafür keine wissenschaftlichen Belege existieren.

Für das Amt des Energieministers hat Trump Chris Wright nominiert – einen Fracking-Unternehmer, der diese Woche im Senat angehört wurde. Trotz seiner skeptischen Ansichten zum Klimawandel zeigte Wright jedoch eine offenere Haltung gegenüber erneuerbaren Energien und betonte die Notwendigkeit, neue Energietechnologien zu fördern, um dem Klimawandel zu begegnen.

Mit Trumps Wahlsieg könnten die Bedingungen für den Bau von Windparks jedoch schwieriger werden. Nach den Wahlen in den USA berichtete RWE, Deutschlands größter Stromerzeuger, dass die Risiken für Offshore-Windprojekte gestiegen seien. Das betrifft auch RWE's Offshore-Windprojekt vor der Ostküste der USA, für das Verzögerungen erwartet werden. Darüber hinaus hat der größte Windprojektentwickler der Welt, Ørsted, im Jahr 2023 mehrere große Offshore-Projekte in den USA aufgrund von explodierenden Kosten abgesagt.

In Anbetracht dieser Entwicklungen ist unklar, wie die Zukunft der Windenergie in den USA aussehen wird. Trump mag zwar versuchen, den Ausbau erneuerbarer Energien zu stoppen, doch der wachsende Druck vom Markt und die enorme Nachfrage nach nachhaltiger Energie könnten ihn in seiner Vision ausbremsen. Bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob die USA auf ihrem bisherigen Kurs der erneuerbaren Energien verbleiben können.