Das Wichtigste in Kürze

Am kommenden Montag wird Donald Trump als neuer Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Bereits am folgenden Tag plant der Republikaner, eine umfassende Aktion gegen illegale Einwanderer zu starten.

Trotz der Entkräftung konkreter Zeitpläne durch die US-Einwanderungsbehörde wird betont, dass die Behörde an Tag eins ihrer Amtszeit aktiv werden wird. Trumps Regierung hat das Ziel, Migranten ohne gültige Papiere schnell abzuschieben – dies ist ein zentrales Wahlversprechen des früheren Präsidenten.

Medienberichten zufolge, darunter das „Wall Street Journal“ und die „New York Times“, sind bereits erste Razzien in Chicago kurz nach Trumps Vereidigung angedacht. Diese "Operation Safeguard" soll während einer Woche durchgeführt werden und könnte auf weitere Städte ausgeweitet werden.

Der neue Leiter der Einwanderungsbehörde ICE, Tom Homan, hat Razzien in Chicago jedoch bestritten. „Es ist noch nichts entschieden. Wir werden diese Indiskretion prüfen und auf dieser Grundlage eine Entscheidung treffen“, äußerte er sich in einem Gespräch mit der „Washington Post“. Trotzdem bestätigte er, dass die Behörde wahrscheinlich unmittelbar nach der Amtsübernahme mit Festnahmen beginnen wird. Homan betonte, die ICE werde „ab dem ersten Tag“ gegen Bedrohungen für die öffentliche und nationale Sicherheit vorgehen.

Trump erklärte in einem Telefoninterview mit NBC News, dass ihm Massenabschiebungen von Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung höchste Priorität einräumt.„Es beginnt sehr rasch, sehr schnell“, so Trump.

Bezüglich der genauen Durchführung der Aktionen ist jedoch noch nichts Offizielles bekannt. Laut der „New York Times“ wurden bereits Freiwillige innerhalb der Sicherheitsbehörden gesucht, während das „Wall Street Journal“ berichtet, dass bis zu 200 Mitarbeiter der ICE in Chicago mobilisiert werden sollen.

Aktuelle Zahlen zeigen, dass im Jahr 2023 in den USA insgesamt 47,8 Millionen Migranten leben, wobei die meisten von ihnen legal sind. Dies entspricht etwa 14,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Rund 23 Prozent dieser Migranten haben irregulär in die USA eingereist oder ihre Visa überzogen. Von diesen etwa elf Millionen Menschen genießen circa drei Millionen vorübergehenden Schutz, weil ihre Asylverfahren noch laufen oder sie aus Ländern fliehen, in denen Gewalt herrscht. Dies könnte sogar eine neue Welle der Diskussion und Debatte über Einwanderungspolitik und Menschenrechte auslösen.