Unterhaltung

Dirigent Lahav Shani wehrt sich gegen Festivalabsage und setzt auf Versöhnung

2025-09-17

Autor: Leonardo

Skandal um Festivalabsage in Belgien

Der israelische Dirigent Lahav Shani wurde aus einem Festival in Belgien ausgeladen, was für Aufsehen sorgte. Der Grund für die Entscheidung: Shani ist auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra und seine Haltung zur israelischen Regierung wurde als unklar angesehen.

Shani äußert scharfe Kritik

In einer öffentlichen Stellungnahme meldete sich Shani zu Wort und kritisierte die Entscheidung scharf. Er betont, dass das Festival-Management unter dem Vorwand gehandelt habe, Musik solle "eine Quelle der Verbindung und Versöhnung" sein, dabei aber dem politischen Druck nachgegeben habe. Shani behauptet, er habe sich stets und öffentlich für Frieden und Versöhnung eingesetzt.

Unerwarteter diplomatischer Sturm

Er schildert die Situation als einen "unerwarteten öffentlichen Sturm", in den er mit seinen Orchestern hineingezogen wurde. Das Flanders Festival Ghent hatte ein für den 18. September geplantes Konzert unter Shanis Leitung abgesagt, was in Deutschland auf scharfe Kritik stieß. Dem Festival wurde Antisemitismus vorgeworfen, und der belgische Regierungschef Bart de Wever stellte klar, dass diese Absage seinem Land Schaden zufüge.

Erinnerung an den Terroranschlag der Hamas

In seiner Stellungnahme erinnert Shani an den brutalen Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023, bei dem über 1.000 Menschen starben. Er betont, dass kein Israeli von den tragischen Ereignissen unberührt geblieben sei und dass die Gesellschaft in Israel weiterhin um die Folgen des gewaltsamen Angriffs trauere.

Unerschütterliche menschliche Werte

Trotz der Kriegswirren betont Shani: "Ich habe, wie viele Israelis, meine menschlichen Werte nicht aufgegeben. Die Bilder aus Gaza sind erschütternd, und es ist unmöglich, gleichgültig zu bleiben angesichts der Katastrophe, die dieser Krieg über die Zivilbevölkerung gebracht hat. Wir müssen alles daransetzen, den Krieg schnell zu beenden und den langen Prozess der Heilung für beide Gesellschaften zu beginnen."

Die Verantwortung der Künstler

Abschließend äußert Shani, dass es inakzeptabel ist, wenn Künstler aufgrund ihrer Herkunft oder politischen Haltung unter Druck geraten. Kunst sollte frei sein, und Künstler haben die Verantwortung, sich klar zu positionieren.