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Direktionen des Gemeinderats Bern: Alec von Graffenried wird Sicherheitsdirektor

2024-12-16

Autor: Lukas

Drei Wochen nach den Wahlen hat sich die neue Berner Stadtregierung auf die Vergabe der Direktionen geeinigt. Alec von Graffenried von der Grünen Freien Liste (GFL), der bei den letzten Wahlen nicht ins Stadtpräsidium gewählt wurde, wird der neue Sicherheitsdirektor. Ursina Anderegg vom Grünen Bündnis übernimmt die Direktion für Bildung, Soziales und Sport, während Matthias Aebischer von der Sozialdemokratischen Partei (SP) die Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün leitet.

Melanie Mettler, die einzige Gemeinderätin von der Mitte-rechts-Liste „Mehr Farbe für Bern“, wird die Finanzdirektion übernehmen. Marieke Kruit, die bisherige Verkehrsdirektorin, wurde zur neuen Stadtpräsidentin gewählt und zieht in den Erlacherhof ein.

Vor der Verteilung der Direktionen gab es intensive Verhandlungen zwischen den fünf Beteiligten, was Raum für Spekulationen ließ. Von Graffenried hatte Interesse an der Verkehrsdirektion geäußert, während andere Mitglieder sich für die Bildung- und Sozialdirektion interessierten.

Es scheint, dass Anderegg für ihr starkes Wahlergebnis, bei dem sie den zweiten Platz hinter Kruit belegte, mit ihrer bevorzugten Direktion belohnt wurde. Von Graffenried, der dorthin wechselt, könnte sich jedoch mit gemischten Gefühlen über die Sicherheitsdirektion freuen, obwohl er sich auf Themen wie Umwelt und Energie konzentrieren kann, die seiner politischen Agenda entsprechen.

„Ich hatte drei Wunschdirektionen“, sagte von Graffenried. „Ich hätte viel bewirken können, sowohl in der Finanzdirektion als auch in der Verkehrsdirektion, aber die Sicherheitsdirektion gehört ebenfalls zu meinen Präferenzen.“ Diese Direktion beinhaltet zwar nicht die Polizei, doch wird von Graffenried erwartet, dass er die Haltung des Gemeinderates nach Demonstrationen und Ausschreitungen vertritt.

In der Direktion für Verkehr wird Matthias Aebischer tätig sein. Er bezeichnet die Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün als eine seiner Wunschdirektionen und ist überzeugt, dass er seine langjährige Erfahrung als Verkehrspolitiker zu einem positiven Wandel in der Stadt beitragen kann. Aebischer hatte ursprünglich auch auf die Bildungsdirektion gestrebt, was ihm jedoch während seines Wahlkampfes nicht opportun erschien.

„Ich freue mich auf die Direktion für Finanzen, Personal und Informatik“, sagt die neue Direktorin Melanie Mettler. „Hier gibt es zahlreiche zentrale Themen, bei denen ich mit meiner Erfahrung und Leidenschaft arbeiten kann. Mein Hauptziel wird sein, die Finanzpolitik nachhaltiger zu gestalten und die Effizienz der Abläufe zu erhöhen.“

Die Diskussion um die Verantwortung in der Finanzdirektion ist nicht neu. Mettler ist zuversichtlich, dass die Mehrheit des neuen Gemeinderats nachhaltig wirtschaften möchte, trotz ihrer Rolle als einzige bürgerliche Vertreterin, was viele befürchten lässt, dass sie eine sorglose Finanzpolitik fördern könnte. „Ich werde eng mit meinen Kolleg*innen zusammenarbeiten, um nachhaltige und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen“, so Mettler.

Ursina Anderegg ist als neue Direktorin für Bildung, Soziales und Sport gespannt auf ihre Aufgaben. „Ich freue mich sehr, bald loslegen zu können“, sagte sie, während sie die Bedeutung der Asylunterkunft im ehemaligen Tiefenauspital und die Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen als dringende Punkte nannte, die angepackt werden müssen.

Am 8. Januar findet die erste Sitzung der neuen Legislaturperiode statt, in der die frisch gewählten Direktoren ihre Arbeit offiziell aufnehmen werden. Während einer spannenden und intensiven Zeit in der Berner Stadtpolitik bleiben alle Augen auf den neuen Gemeinderat gerichtet – welche Veränderungen werden tatsächlich umgesetzt? Entscheidend wird die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen politischen Lagern sein.