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Die Wahrheit hinter The Night Agent: Netflix' erfundene Schweizer Agentenjobs und ihre Bedeutung

2025-01-29

Autor: Louis

Die Netflix-Serie „The Night Agent“ erfindet einen Schweizer Beruf, der nicht existiert.

In der zweiten Staffel von „The Night Agent“ wird ein Schweizer Sonderagent vom FBI bestraft. Doch gibt es diesen Job tatsächlich? Wir haben beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) nachgefragt.

„The Night Agent“, ein spannungsgeladener Thriller über einen gut aussehenden Mann, der die USA beschützen soll, hat gerade seine zweite Staffel veröffentlicht. Die erste Staffel zählt weiterhin zu den meistgesehenen Serien von Netflix und steht auf Platz 7 der Streaming-Geschichte. Die zweite Staffel ist seit ihrer Veröffentlichung in der Schweiz sogar auf Platz 1 der Charts.

Im Zentrum der Handlung steht der Agent Peter Sutherland, gespielt von Gabriel Basso, während Luciane Buchanan die Rolle der charmanten Rose spielt. In der ersten Staffel sieht man Gabriel als FBI-Mitarbeiter, der sich in den Katakomben des Weißen Hauses versteckt, um geheimen Agenten in Not zu helfen. Diesmal jedoch wird Peter selbst zum Täter und jagt Bösewichte, die chemische Waffen herstellen wollen – ein gefährliches Unterfangen, insbesondere nach einer gescheiterten Mission in Bangkok.

Mit viel Spannungsbogen und actiongeladenen Sequenzen setzt „The Night Agent“ auf ein Wettlauf gegen die Zeit, um die Zuschauer in Atem zu halten. Die zehn Episoden sind so unterhaltsam, dass sie so manches ruhige Wochenende zur aufregenden Serie machen und perfekt für einen Binge-Watching Abend sind.

Eine der denkwürdigsten Szenen spielt sich in der vierten Folge ab, als Peter mithilfe von Rose eine von der iranischen Botschaft organisierte Party in New York infiltriert. Peter schlüpft in die Rolle eines Undercover-Kellners, während Rose sich als Begleitung eines mysteriösen „Schweizers“ ausgibt.

Hier kommt Emil Giger ins Spiel, eine Figur, die in einer Sekunde auf dem Bildschirm erscheint. Er ist ein Karrierepolitiker, der dem EDA angeschlossen ist und von John Hans Tester, einem schwedischen Schauspieler, dargestellt wird. Während der Party erklärt Emil Rose, die aufgrund eines Drehbuchwechsels kurzfristig in Bettina umbenannt wurde, dass seine Teilnahme an dieser Mission eine Strafe für seine früheren Dummheiten sei: „Ich habe mal etwas Dummes getan, die Einzelheiten wüßte ich gerne vergessen.“

Die Fragen, die sich im Viewer stellen: Was für ein Vergehen beging Emil? Welchen Status haben Schweizer Berufspolitiker im internationalen Kontext? Und was genau ist die Rolle eines „Schweizer Sonderbeauftragten für besondere Angelegenheiten“?

Wir beschlossen, das EDA zu kontaktieren, um Licht ins Dunkel zu bringen. Zu unserer Überraschung wurde unser Anliegen ernst genommen, und ein Kommunikationsmitarbeiter des EDA meldete sich umgehend zurück. Neugierig über die Serie, erkundigte sich der Mitarbeiter nach ihrer Qualität. Wir konnten nicht anders, als zu erwähnen, dass das Drehbuch einige Ungereimtheiten aufweist und in der Umsetzung nicht immer logisch erscheint.

Ein denkwürdiger Moment der Staffel ist, als Emil mit dem iranischen Botschafter auf Deutsch kommuniziert – und zwar in einem bemerkenswert akzeptablen Deutsch. Dies lässt uns darüber nachdenken, welche Implikationen dies für die Schweizer Diplomatie haben könnte.

Die große Frage bleibt: Werde Netflix in zukünftigen Staffeln weitere fiktive Schweizer Berufe einführen? Die Antwort darauf steht noch aus.