Gesundheit

Die verborgenen Risiken von Antidepressiva bei Demenz: Was jeder wissen sollte!

2025-03-06

Autor: Laura

Demenzpatienten, die Antidepressiva einnehmen, erleben einen schnelleren kognitiven Rückgang im Vergleich zu jenen, die keine derartigen Medikamente erhalten. Diese beunruhigenden Erkenntnisse stammen aus einer aktuellen Studie, die im renommierten Fachjournal „BMC Medicine“ veröffentlicht wurde und Forscher der Karolinska-Universität in Schweden umfasst.

Die Problematik bei der Behandlung von Demenz ist vielschichtig. Bei der häufigsten Form, der Alzheimer-Krankheit, nennt man den fortschreitenden Gedächtnisverlust nur die Spitze des Eisbergs. Auch Grundfunktionen wie der Schlafrhythmus, emotionale Regulation und Motivation werden gravierend beeinträchtigt. Dazu kommen oft psychische Begleiterkrankungen – etwa Depressionen, von denen etwa 40 Prozent der Demenzkranken betroffen sind. Diese Faktoren können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verringern und zu Isolation und Angstzuständen führen.

In Deutschland stehen Mediziner vor der Herausforderung, alternative Behandlungsmethoden zu finden. Bewegungstherapie und Psychotherapie sollen zunächst zum Einsatz kommen. Wenn diese Ansätze jedoch versagen, kommen Antidepressiva wie Mirtazapin und Sertralin ins Spiel, die sowohl stimmungsaufhellend als auch angstlindernd wirken sollen.

Allerdings bleibt der Nutzen dieser Medikamente in der Behandlung von Demenz umstritten. Sara Garcia Ptacek und ihr Team haben die Daten von über 18.740 Demenzpatienten analysiert, die zwischen 2007 und 2018 registriert wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten, die Antidepressiva einnahmen, signifikant schneller im kognitiven Bereich abgebaut haben.

Besonders interessant sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen medikamentösen Ansätzen. So scheinen Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Sertralin negativere Auswirkungen auf die kognitive Funktion zu haben, während Mirtazapin offenbar weniger schädlich ist. Die genauen Mechanismen sind weiterhin Gegenstand der Forschung.

Doch wie besagt eine häufige Kritik, sollte man vor vorschnellen Schlüssen warnen. Experten, darunter Klaus Ebmeier von der University of Oxford, weisen darauf hin, dass ein höherer Verlust kognitiver Funktionen und die erhöhte Sterblichkeit möglicherweise nicht nur durch die Einnahme von Antidepressiva, sondern eher durch den Fortschritt der Demenz selbst bedingt sein könnten.

Die Missstände in der Behandlung von Demenzfällen bleiben besorgniserregend. Viele Ärzte fühlen sich gezwungen, auf die „harmlosesten“ Medikamente zurückzugreifen, wenn keine effektiven Alternativen verfügbar sind.

Eine andere Perspektive bringen Studien zum Ausdruck, die belegen, dass Antidepressiva möglicherweise sogar den Krankheitsverlauf bei Demenz verlangsamen können. Eine Untersuchung aus Deutschland hat im Jahr 2017 gezeigt, dass selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer den kognitiven Abbau verhindern können.

Die aktuelle Forschung unterstreicht jedoch die Notwendigkeit, depressive Symptome bei Demenzpatienten zu behandeln, da diese sowohl den kognitiven Verlust verschärfen als auch die Lebensqualität beeinträchtigen. Eine gezielte Medikationswahl könnte für Ärzte von Vorteil sein, um einer weiteren Verschlechterung der kognitiven Funktionen vorzubeugen.

In der medizinischen Gemeinschaft herrscht Einigkeit über die Notwendigkeit einer klaren Datenlage, um eine fundierte Behandlung von Demenzkranken mit gleichzeitigen Depressionen gewährleisten zu können. Ein Versäumnis in der Behandlung kann schwerwiegende Konsequenzen haben, weshalb es entscheidend ist, Patienten nicht durch falsche Beratung in Unsicherheit zu stürzen.