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Die Schweiz verliert Milliarden: Wie Konzerne die Mehrwertsteuer aushebeln

2025-04-14

Autor: Nina

Ein verschwendeter Schatz

Man kann einen Schatz verlieren, oder man kann einfach nicht merken, dass man ihn hat. Die gefährlichste Situation ist jedoch, wenn man einen Schatz besitzt, ihn aber Jahr für Jahr ohne es zu merken an andere abgibt – automatisiert, ohne Überprüfung.

Die stille Zustimmung der Schweiz

Die Schweiz leidet still und systematisch unter einem Verlust, der nicht durch Zufall, sondern durch eine vertragliche Verpflichtung entsteht. Jedes Jahr fließen Milliarden in die Kassen von Tech-Giganten wie Google, Microsoft, Apple, Amazon und Meta, ohne dass diese Unternehmen gemäß dem Schweizer Steuergesetz zur Kasse gebeten werden.

Umsatz im Verborgenen

Die sieben großen US-Technologiekonzerne erwirtschaften in der Schweiz über 5 Milliarden Franken jährlich, doch der Gewinn wird nicht hier versteuert. Diese Gewinne stammen aus Werbung, Cloud-Diensten, Software-Lizenzen und Streaming-Abos – alles lokal genutzt und mit Schweizer Zahlungsmitteln bezahlt.

Ein Steuerverlust in Milliardenhöhe

Die operative Gewinnmarge dieser Unternehmen liegt bei bis zu 70 Prozent. Während die Infrastruktur schon lange steht, verschwindet das gewinnbringende Geld in Steueroasen wie Irland oder Delaware. Wäre der Steuerstatus der Unternehmen gleich dem eines lokalen Unternehmens, könnte die Schweiz jährlich bis zu 540 Millionen Franken an Körperschaftssteuern erhalten.

Die Schattenseite der Mehrwertsteuer

Doch auch bei der Mehrwertsteuer gibt es massive Verluste. Viele digitale Dienstleistungen werden über Guthabenkarten angeboten, die oft mit einem Mehrwertsteuersatz von null Prozent erworben werden. Diese steuerlichen Grauzonen führen dazu, dass die Schweiz nicht nur Gewinne, sondern auch Mehrwertsteuereinnahmen in Höhe von 300 bis 400 Millionen Franken jährlich verliert.

Norm statt Ausnahme

Was einst als Schlupfloch galt, ist zur Normalität geworden. Diese digitale MwSt-Erosion geschieht in dieser Grauzone, die das System selbst geschaffen hat.

Lösungsansätze für eine gerechtere Besteuerung

Um die Situation zu verbessern, sollte eine Definition für digitale Betriebsstätten eingeführt werden, die die tatsächliche Wertschöpfung berücksichtigt. Zudem ist eine nationale Digitalsteuer notwendig, um diese Wertschöpfung zu erfassen und die öffentliche Infrastruktur zu stärken.

Politischer Handlungsbedarf

Zum Schluss muss ein politischer Mut sichtbar werden, um nicht tatenlos zuzusehen, wie die Schweiz Jahr für Jahr Geld verliert, das ohne gerechte Gegenleistung abfließt. Ein Schatz, der ohne Wertverlust verschwindet, kann nicht als Reichtum betrachtet werden, sondern ist ein klarer Aderlass.