Die letzte weiße Weihnachten: Was 2010 in der Schweiz geschah
2024-12-23
Autor: Leonardo
2010 war das letzte Jahr in der Schweiz, in dem weiße Weihnachten in vielen tiefen Lagen erlebbar waren. Ein Rückblick auf die markantesten Ereignisse dieses Jahres zeigt nicht nur die Bedeutung des Winters, sondern auch prägende gesellschaftliche Entwicklungen.
Rauchverbot in der Schweiz
Ein fundamentales Umdenken in der Schweizer Gesellschaft kam 2010 mit dem allumfassenden Rauchverbot in Restaurants und Bars. Dies führte dazu, dass frische Luft und Genuss wieder Hand in Hand gehen konnten, ohne den Gestank von Zigarettenrauch.
Wort und Unwort des Jahres
In der politischen und sprachlichen Landschaft der Schweiz spielte der Ausdruck „Ausschaffung“ eine zentrale Rolle, als er im Kontext der Ausschaffungsinitiative zum Wort des Jahres erkoren wurde. Diese Debatte brachte nicht nur Zündstoff in die öffentliche Diskussion, sondern führte auch zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den Themen Einwanderung und Integration.
Das Unwort des Jahres war hingegen die „FIFA-Ethikkommission“, die ins Leben gerufen wurde, um Korruption im Fußball anzugehen. Diese Entwicklung unterstrich die großen Skandale und Probleme im Fußballverband zu dieser Zeit.
Die umstrittene Vergabe von WM-Turnieren
Ein weiteres Thema, das für viel Gesprächsstoff sorgte, war die Kontroversität der FIFA-Entscheidungen, die die Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 an Russland und Katar vergaben. Diese Entscheidungen führten zu anhaltenden Diskussionen über fairen Sport und Menschenrechte.
Initiative zur Wiedereinführung der Todesstrafe
Ebenfalls schockierend war der Versuch einer Gruppe aus der Zentralschweiz, die Wiedereinführung der Todesstrafe für Sexualverbrechen in Verbindung mit Mord zu fordern. Obwohl diese Initiative kurzzeitig ins Rampenlicht rückte, wurde sie schnell zurückgezogen, was zum Teil auf den öffentlichen Druck und die ablehnende Haltung der Mehrheit zurückzuführen war.
Schweizer Musik- und Sportevents
2010 war ein Jahr voller musikalischer Hits, angeführt vom WM-Song „Waka Waka (This Time for Africa)“ von Shakira. Zudem dominierte Popmusik mit Hits wie „Love The Way You Lie“ von Eminem und Rihanna, die zwei der meistgespielten Lieder des Jahres waren.
Auch sportlich war das Jahr ein Erfolg. Die Schweizer Nationalmannschaft besiegte im ersten Gruppenspiel der Fußball-WM in Südafrika den späteren Weltmeister Spanien mit 1:0. Der entscheidende Treffer kam von Gelson Fernandes und brachte die ganze Nation zum Feiern.
Olympische Erfolge in Vancouver
Bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver stellte Simon Ammann seine außergewöhnliche Klasse unter Beweis und gewann goldene Medaillen auf der Normal- und der Großschanze. Mit Dario Cologna, Didier Défago, Carlo Janka und Mike Schmid gelang es insgesamt fünf Schweizer Athleten, an diesen Spielen Gold zu gewinnen.
Verlust ikonischer Persönlichkeiten
Das Jahr brachte auch tragische Verlustmeldungen: Steve Lee, der Sänger der Rockband Gotthard, verstarb am 5. Oktober 2010 im Alter von 47 Jahren bei einem Verkehrsunfall. Zudem starb Nicolas G. Hayek, der Erfinder der Swatch, im Alter von 82 Jahren an Herzversagen. Sein Tod markierte das Ende einer Ära für die Schweizer Uhrenindustrie.
Politische Veränderungen
In der Politik ereignete sich 2010 ein Wechsel, als Bundesrat Moritz Leuenberger nach 15 Jahren seinen Rücktritt ankündigte. Mit Simonetta Sommaruga und Johann Schneider-Ammann kamen frische Gesichter in die Regierung, was einen neuen politischen Kurs in der Schweiz ankündigte.
Das Jahr 2010 bleibt nicht nur wegen der letzten weißen Weihnachten in Erinnerung, sondern auch aufgrund der Vielfalt an politischen, sportlichen und kulturellen Ereignissen, die die Schweiz prägten.