Wissenschaft

Die Heimliche Angst vor Gesundheitsinfos: So kann man sie Besiegen!

2025-09-15

Autor: Lara

Warum wir Informationen über unsere Gesundheit meiden

Für viele erscheint ein Arztbesuch als der logischste Schritt bei gesundheitlichen Problemen. Aber was ist, wenn diese rationale Denkweise uns in die Irre führt? Eine neue Studie enthüllt: Fast jeder dritte Mensch ignoriert wichtige Informationen über seine Gesundheit!

Die umfassende Studie des Max-Planck-Instituts

In einer beeindruckenden Metaanalyse hat das Max-Planck-Institut Daten aus 92 Studien mit über 500.000 Teilnehmern ausgewertet. Über einen Zeitraum von fast vier Jahrzehnten wurden Informationen aus 25 Ländern auf allen fünf Kontinenten gesammelt, wobei zentrale Krankheitsbilder wie Diabetes, Krebs und Alzheimer untersucht wurden. Auch nicht betroffene Personen spielten eine entscheidende Rolle in dieser Studie.

Was bedeutet Informationsvermeidung?

Die Forscher definieren Informationsvermeidung als Verhaltensweisen, durch die Menschen den Zugang zu gesundheitlichen Informationen verzögern oder ganz vermeiden. Dazu gehört beispielsweise das Ausbleiben von Arztterminen oder das Ignorieren von Testergebnissen.

Die Emotionalen Hürden hinter der Informationsvermeidung

Eine zentrale Frage war, welche Gefühle hinter dieser Informationsvermeidung stecken. Wer Angst hat oder sich überfordert fühlt, neigt eher dazu, Informationen zu ignorieren. Auch die Furcht, von anderen geächtet zu werden, spielt eine große Rolle. "Wichtig zu beachten ist, dass diese Ergebnisse lediglich Korrelationen zeigen und nicht zwangsläufig Ursachen darstellen", erklärt Konstantin Offer vom Max-Planck-Institut.

Bewusstsein für das Problem schaffen

Das Phänomen der Informationsvermeidung ist weit verbreitet. Viele Menschen berichten in Gesprächen von diesen Erfahrungen, oft auch aus ihrem Freundes- und Familienkreis.

Wie man Gesundheitsinformationen besser kommunizieren kann

Das Forschungsteam hat keine konkreten Lösungen zur besseren Kommunikation von Gesundheitsthemen untersucht, jedoch gibt es zahlreiche Ansätze. Simone Dohle von der Universität Bonn betont, dass Gesundheitsinformationen in einer klaren, verständlichen Sprache kommuniziert werden sollten, die frei von Fachjargon ist.

Positive Beispiele der Gesundheitskommunikation

Ein erfolgreiches Beispiel ist das Rauchfreiprogramm, das neben wissensbasierten Inhalten auch praktische Übungen und soziale Unterstützung bietet – mit dem Ziel, das Gefühl von Selbstwirksamkeit zu stärken. Ebenso bieten Patientenschulungen über Krankheiten wie Hypertonie die Möglichkeit, mehr über die eigene Erkrankung zu lernen und zu verstehen, wie man aktiv eine gesündere Lebensweise annehmen kann.

Furchtbasierte Kommunikation abschaffen!

Psychologin Dohle warnt davor, dass erschreckende Kommunikationsstrategien oft ins Gegenteil umschlagen und Menschen eher abschrecken. Viel wichtiger ist es, den Betroffenen zu vermitteln, dass sie aktiv gegen mögliche Gesundheitsbedrohungen vorgehen können.

Innovative Ansätze in der Gesundheitsbildung

Laut Sonia Lippke von der HAW Hamburg ist eine Reform in der Gesundheitsbildung notwendig. Bildung muss spannend und zugänglich sein, besonders für junge Menschen. Innovative Formate und Gamification könnten hier eine Schlüsselrolle spielen.

Die digitale Hilfe: gesund.bund

Das Bundesministerium für Gesundheit hat im September 2020 das Onlineportal gesund.bund gestartet, das umfassende Informationen in verständlicher Sprache bereitstellt und als Anlaufstelle für Arzt- und Krankenhausbesuche dient.