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Die dramatischen Folgen von Nasrallahs Tod: Ein gefährlicher Wendepunkt für den Libanon und die Region

2024-09-29

Israel hat in den letzten Wochen einen massiven militärischen Druck auf die Hisbollah ausgeübt und dabei fast die gesamte Führungsspitze der Organisation eliminiert. Experten warnen, dass das Sterben von Hassan Nasrallah, dem langjährigen Führer der Hisbollah, eine tiefgreifende Krise auslösen könnte, die weitreichende Folgen für den Libanon und die gesamte Region hat.

Nicholas Noe, ein renommierter Kenner der Hisbollah, betont, dass Nasrallahs Tod einen schweren Verlust für die Bewegung und ihre Anhänger darstellt. Der Einfluss Irans, das seit den 1980er Jahren Flüsse von Geld, Zeit und Menschenleben in die Unterstützung der Hisbollah investiert hat, könnte ebenfalls ins Wanken geraten. Die militärischen Kapazitäten der Hisbollah sind jedoch nach wie vor beeindruckend. Noe beschreibt die Organisation als die am besten ausgerüstete und militärisch fähigste nichtstaatliche Streitmacht weltweit.

„Die Hisbollah hat im Jahr 2000 die israelische Besatzung aus dem Süden Libanons beendet und im Jahr 2006 bewies sie ihre Schlagkraft, indem sie über einen langen Zeitraum gegen Israel kämpfte und dabei erhebliche Verluste auf beiden Seiten verursachte“, so Noe weiter. In der geopolitischen Landschaft des Nahen Ostens stellt die Hisbollah einen wesentlichen Akteur dar, und ihr Versagen, den israelischen Streitkräften standzuhalten, wäre eine Premiere, die der gesamten Region massive Unsicherheiten bringen könnte.

Die gegenwärtige Situation ist besorgniserregend. Noe befürchtet, dass der Konflikt in eine neue, gefährliche Phase münden könnte, die die gesamte Region destabilisieren wird. Seit der einseitigen Aufkündigung des Atomabkommens durch den damaligen US-Präsidenten Donald Trump im Jahr 2018 ist die Situation zwischen den Staaten im Nahen Osten angespannt. Der jüngste Gaza-Krieg hat die Lage erneut eskaliert und könnte, so die Befürchtungen, in eine verheerende militärische Konfrontation übergehen.

Insbesondere die Befürchtung, dass die Hisbollah die Situation nutzen könnte, um mit überlegenen militärischen Mitteln auf israelische Aggressionen zu reagieren, wirft dunkle Schatten auf die Zukunft. Noe vermutet, dass sich auch Iran stärker direkt einmischen könnte, um die Kontrolle über die Entwicklungen in der Region wiederzuerlangen.

Die politischen Verhältnisse im Libanon sind nach Nasrallahs Tod besonders fragil. Eine Zerschlagung der Hisbollah könnte einerseits frail nach außen wirken, doch innerhalb des Landes ist die Organisation nach wie vor dominant, und es gibt keine nennenswerte militärische Gegenmacht. Das politische Vakuum, das entstehen könnte, ist ebenso gefährlich wie die militärischen Auseinandersetzungen auf dem Boden, denn es könnte extremistische statt stabilisierende Kräfte anziehen.

Zusammengefasst steht die Region an einem kritischen Wendepunkt. Die kommenden Tage und Monate könnten entscheidend dafür sein, ob die Turbulenzen in einem noch größeren regionalen Konflikt enden oder ob ein Dialog und eine friedliche Eingrenzung der Krise möglich sind. Beobachter sind sich einig: Die Konsequenzen von Nasrallahs Tod könnten gravierender sein, als jemals zuvor gedacht.