Unterhaltung

Die anhaltende Reiselust der SRF-Stars – Zuschauer sind unzufrieden

2025-04-08

Autor: Noah

Zürich, 08. April 2025 - 18:01

Die SRF-Serien zieht es häufig ins Ausland, und die Zuschauer haben die Nase voll davon. Einige fordern, dass das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) den Sparhammer ansetzt, während die SRF-Direktorin Nathalie Wappler vehement widerspricht.

Die SRF-Formate wie die beliebte Doku-Serie «Auf und davon» und die Dating-Show «Ding Dong» haben die Zuschauer weltweit in den Bann gezogen. Doch nun stellt sich die Frage: Ist es wirklich notwendig, für derartige Produktionen selbst nach Amerika zu reisen?

Die Moderatorin Mona Vetsch ist bekannt für ihre weitreichenden Reisen. Sie hat an den faszinierendsten Orten der Welt gedreht – von Kanada über Australien bis Bali. Die Zuschauer haben jedoch Zweifel, ob diese Reisen die Ausgabe wert sind. „Warum muss man nach Amerika reisen, um Häuser anzuschauen? Wir haben doch genug spannende Häuser hier in der Schweiz!“, fragt eine Zuschauerin in der Live-Radiosendung „Forum – Hallo SRF!“. Dies verdeutlicht das wachsende Unverständnis in der Bevölkerung.

Eine weitere Kritik kommt von Zuschauern der Sendung „Zwei Reisen“, in der Komiker Jonny Fischer und Radiomoderatorin Mira Weingart unterschiedlichste Destinationen bereisen und ihre Bucket-List abarbeiten. „Das kostet doch einen Haufen Geld, das könnte man besser investieren!“, empört sich eine Zuhörerin.

Aber die SRF-Direktorin lässt sich nicht von der Kritik aus der Ruhe bringen. Wappler argumentiert, dass die Ausland-Formate auf ein großes Publikum abzielen, welches an den Lebensweisen fremder Kulturen interessiert sei. „Wir haben festgestellt, dass das Interesse für die Erlebnisse von Menschen im Ausland sehr hoch ist. Diese Formate werden geschätzt“, so Wappler.

Trotzdem scheint das Publikum gesättigt zu sein. Ein weiterer Zuschauer bemängelt: „Haben wir nicht schon genug Dokus über die Serengeti oder eiskalte Landschaften gesehen?“. Der Dauerbrenner „SRF bi de Lüt – Familiensache“ greift sogar zurück zu internationalen Drehs um Geschichten zu erzählen, die in den letzten Jahren über die Mattscheibe flimmerten.

In der Diskussion um den Budgetüberhang von voraussichtlich bis zu acht Millionen Franken bis Ende 2026 betont Wappler, dass die Auslandproduktionen nicht per se teurer sind. „Wir arbeiten mit kleineren Teams und optimieren die Produktionsdauer“, erklärt sie. So etwa in der ersten Folge von „Zwei Reisen“, wo nur vier Crew-Mitglieder für eine Schlittenfahrt in Lappland unterwegs waren.

Die Gegner der Auslandsformate sehen in der Initiative „200 Franken sind genug“ eine Möglichkeit, die Fokussierung auf die Schweiz zu erhöhen. SVP-Nationalrätin Sandra Sollberger ist im Komitee der Initiative und mahnt, das SRF solle sich mehr auf die kulturelle Vielfalt und Schönheit der Schweiz konzentrieren. „Die Schweizer Gebührenerhebung sollte für eine Programmgestaltung in der Schweiz verwendet werden, denn unser Land hat sooo viel zu bieten!“, lautet ihr Fazit.

Wie sich die Reisepläne der SRF-Stars entwickeln werden, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Die Zuschauer verlangen mehr von diesen Formaten und einen stärkeren Fokus auf die Schweiz.