Unterhaltung

Der unvergessliche Hermes Phettberg: Ein Abschied von einer TV-Legende

2024-12-19

Autor: Sofia

Die österreichische Medienlandschaft trauert um einen ihrer schillerndsten Charaktere: Hermes Phettberg ist im Alter von 72 Jahren verstorben. Der Kult-Moderator der legendären «Phettbergs Nette Leit Show» ist am Mittwoch in einem Wiener Krankenhaus friedlich eingeschlafen, wie sein langjähriger Freund und Pflegekraft Hannes Moser der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Phettberg, geboren als Hannes Fenz, war weit mehr als nur ein TV-Moderator. Sein Künstlername war eine Hommage an seine außergewöhnliche Persönlichkeit – er war bekannt für seine scharfsinnigen Kommentare und seinen derben Humor, was ihn zu einer Ikone der 1990er Jahre im öffentlich-rechtlichen ORF machte. Seine Talkshow feierte große Erfolge und eröffnete vielen ungewöhnlichen Gästen eine Plattform, die sonst im Mainstream nicht zu Wort kamen.

Den letzten Jahren seines Lebens waren geprägt von gesundheitlichen Rückschlägen. Nach mehreren Schlaganfällen lebte er weitgehend zurückgezogen. Trotz seiner Schwierigkeiten war er in der Öffentlichkeit präsent und veröffentlichte weiterhin regelmäßig seine Kolumne in der Wiener Wochenzeitung «Falter». In der neuesten Ausgabe teilte er mit, dass er aufgrund einer Lungenentzündung im Krankenhaus war, was die Sorgen um seinen Gesundheitszustand verstärkte.

Phettbergs Lebensstil war ebenso außergewöhnlich wie seine Karriere: Er war ein bekennender Sadomasochist und lebte ein Leben voller Tabubrüche und persönlicher Freiheit. Sein Einfluss reicht weit über das Fernsehen hinaus; er war auch als Literat und Satiriker bekannt und hinterlässt ein reichhaltiges literarisches Erbe.

Der Chefredakteur des «Falter», Florian Klenk, würdigte Phettbergs Leben und Werk auf der Plattform Bluesky mit den Worten: «Er war ein Freund, ein Exzentriker, ein Literat, ein Intellektueller, ein Satiriker, ein Grenzgänger und vor allem ein lieber Mitmensch.»

Hermes Phettberg wird für immer einen Platz im Herzen seiner Fans haben, die durch seine Offenheit und seinen unkonventionellen Beitrag zur Kultur inspiriert wurden. Seine unverwechselbare Art und sein Mut, über gesellschaftliche Tabus zu sprechen, werden uns fehlen.