Unterhaltung

Der Schweizer Film «Heldin»: PflegefachFrauen beurteilen den Film und ziehen Bilanz

2025-03-11

Autor: Leonardo

Inhalt und Bedeutung

Der Schweizer Film «Heldin» zeichnet ein eindringliches Bild des herausfordernden Alltags einer Pflegefachfrau und zieht damit ein breites Publikum in die Kinos. Die Diskussion darüber, was der Film vermittelt und wie realistisch er die täglichen Herausforderungen im Pflegeberuf darstellt, ist in vollem Gange.

Ellen T. und Leandra K., zwei erfahrene Pflegefachfrauen, erleben die Geschehnisse im Film als sehr treffend und authentisch. Viele Szenen spiegeln ihre eigenen Erfahrungen wieder und regen zum Nachdenken über die Bedingungen im Pflegeberuf an. Laut den beiden könnte der Film sowohl abschreckend als auch motivierend wirken und fungiert als Weckruf, die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte dringend zu verbessern.

Realistische Darstellung oder Übertreibung?

Floria Lind, die Protagonistin des Films, wird im Krankenhaus im Akkord beschäftigt: Eine Patientin benötigt dringend Schmerzmittel, eine andere möchte sofort nach Hause, und ständig läutet eine weitere Klingel. Diese Darstellungen betonen die physischen und emotionalen Belastungen, denen Pflegekräfte täglich ausgesetzt sind. Doch wie realistisch ist der Film wirklich?

Die Eindrücke von Ellen T. sind besonders markant: "Ich hatte während des Films oft das Bedürfnis, aufzustehen und zu sagen: ‚Komm, lass mich dir helfen.‘" Das zeigt, wie sehr das gezeigte Leiden in Florias Alltag spürbar ist.

Die emotionalen Momente des Films sind für Leandra K. überwältigend. Sie berichtet, dass der Film sie mehrmals zu Tränen rührte und es keine andere filmische Darstellung ihrer Berufserfahrung je gegeben habe, die so ehrlich und direkt ist: "Ich fühlte mich gesehen und verstanden."

Besondere Szenen, die anregen

Einige Schlüsselszenen, die Ellen und Leandra besonders in Erinnerung geblieben sind, reflektieren wichtige Aspekte der Pflege:

1. **Die Medikamentenverteilung**: Floria schiebt einen voll beladenen Medikamentenwagen durch den Krankenhausflur. Ellen erkennt sofort den damit verbundenen Druck: „Solche Szenen sind für uns Pflegekräfte alltäglich. Wir wissen, wie viel Arbeit und Verantwortung damit verbunden sind.“

2. **Die Diagnosen**: Ein Patient wartet auf seine Diagnose, während eine Ärztin das Krankenhaus verlässt. Leandra beschreibt die Ohnmacht der Pflegekräfte: „Es ist frustrierend, denn wir dürfen keine Informationen weitergeben, auch wenn wir sie kennen. Das macht uns hilflos und unzufrieden.“

3. **Der Fehler**: Als Floria aus Versehen das falsche Medikament verabreicht, wird Leandra bewusst, wie schnell so etwas passieren kann. „Es zeigt die enorme Verantwortung, die wir wirklich tragen. Man muss ständig bereit sein, den Spagat zwischen Druck und Präzision zu meistern.“

4. **Das Team**: Wenn eine Kollegin ausfällt, bleibt die Arbeit an wenigen hängen, die freiwillig einspringen. Ellen schildert die Realität im Pflegeberuf, bei der persönliche Freizeit oft geopfert werden muss: „Es ist frustrierend, aber für das Wohl der Patienten bleiben einem oft keine anderen Möglichkeiten.“

Motivation oder Risiko?

„Die Schattenseiten der Pflege werden im Film offen gezeigt und nicht beschönigt“, sagt Ellen. Demnach könnten die Bilder sowohl demotivieren als auch zur Reflexion anregen.

Beide Pflegekräfte sind sich einig: „Ich hoffe, dass dieser Film die Zuschauer wachrüttelt und einen Dialog über die dringend notwendigen Veränderungen in der Pflegebranche anstoßen kann. Die Politik muss endlich aufwachen und Verantwortung übernehmen.“

Eine Umfrage unter den Zuschauern könnte ebenfalls aufschlussreich sein. Wie wirkt der Film auf die Menschen? Viele sind gespannt auf die Reaktionen und Einschätzungen der Zuschauer im Hinblick auf ihre eigene Wahrnehmung des Pflegeberufs.

Schließlich stellt sich die Frage: Würden Sie, wie Floria, jederzeit wieder für die Patient:innen arbeiten? Leandra betont: „Trotz aller Herausforderungen überwiegt für viele von uns der Berufsstolz. Es fühlt sich an, als könnte man wirklich etwas bewirken.“

Der Film „Heldin“ ist also mehr als nur ein Kinofilm – es ist ein Spiegel des Pflegeberufs, der gleichzeitig zum Handeln auffordert.