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Der illegale Fleischhandel boomt in der Schweiz: Schmuggel erreicht alarmierende Ausmaße

2025-03-12

Autor: Nina

Der illegale Fleischhandel hat in der Schweiz ein noch nie dagewesenes Maß erreicht. Laut dem Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) wurden im Jahr 2024 über 200 Tonnen Fleisch illegal in die Schweiz eingeschmuggelt – eine Zahl, die als "hoch" eingestuft wird und die alarmierende Zunahme solcher Aktivitäten zeigt.

Die aktuellen Statistiken belegen, dass in diesem Jahr 208 Tonnen an Fleischprodukten unrechtmäßig ins Land gebracht wurden, verglichen mit nur 120 Tonnen im Jahr 2022. Der Großteil dieser illegale Importe geschieht organisiert und professionell. Die Schmuggler kaufen das Fleisch – überwiegend Rind, Huhn und Lamm – im Ausland zu überaus niedrigen Preisen. Dieses wird dann ohne die erforderlichen Abgaben in die Schweiz eingeführt und kann hier für ein Vielfaches des Einkaufspreises verkauft werden.

Jean-Claude Duvoisin, stellvertretender Leiter der Strafverfolgung beim BAZG, hebt hervor, dass die Schmuggler enorm hohe Gewinnspannen erzielen. Während sie im Ausland zwischen 10 und 30 Franken pro Kilo bezahlen, können sie es in der Schweiz für 50 bis 60 Franken pro Kilo vertreiben. Diese Preisdifferenzen machen den illegalen Handel äußerst lukrativ.

Verbraucher, Gastronomen und Metzger sind sich häufig nicht der Herkunft dieser Produkte bewusst. Der Schmuggel führt jedoch zu einem ernsthaften Risiko für die Lebensmittelsicherheit. Die Kontrolle über die Qualität und die hygienischen Standards dieser Fleischwaren ist stark eingeschränkt, was potenziell gesundheitliche Gefahren für die Konsumenten mit sich bringen könnte.

Die Strafen für die Beteiligten sind drastisch: Hohe Geldstrafen sowie Freiheitsstrafen drohen, und im Fall ausländischer Täter kann auch die Ausweisung aus der Schweiz erfolgen.

Ein kürzlich bekannt gewordener Fall aus Genf verdeutlicht die Dimensionen des Problems. Zwei Männer wurden verurteilt, weil sie zwischen 2016 und 2019 mehr als 39.000 Kilo Fleisch illegal importiert hatten. Der Haupttäter wurde zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung sowie zu einer Geldstrafe von 400.000 Franken verurteilt und mit einer Ausweisung aus der Schweiz bestraft.

Im Jahr 2023 wurden in den Medien weitere skandalöse Verstöße thematisiert. Ein kühner Metzger aus dem Wallis wurde im Oktober verurteilt, nachdem er 48 Tonnen nicht deklariertes Fleisch an der Zollgrenze gekauft hatte. Diese illegalen Aktivitäten, die laut Le Nouvelliste "schon seit Langem florieren", zogen eine Geldstrafe von 65.000 Franken nach sich. Zudem wird derzeit gegen ihn wegen unerledigter Abgaben und Mehrwertsteuer ermittelt, welche sich auf rund 1,1 Millionen Franken belaufen.

Die internationale Gemeinschaft und die Behörden müssen dringend zusammenarbeiten, um diese illegale Praxis zu bekämpfen und die Öffentlichkeit für die Risiken des illegalen Fleischhandels zu sensibilisieren. Es ist an der Zeit, ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen, um die Verbraucher zu schützen und die kriminellen Netzwerke, die hinter diesem florierenden Geschäft stehen, zu zerschlagen.