Ein Besuch im Bärenpark Bern kann oft unberechenbar sein. Manchmal kann man die Bären beobachten, wie sie spielen, kuscheln oder klettern – oft sind sie jedoch nicht zu sehen.

In dieser Woche hatte man jedoch großes Glück, wenn man zur richtigen Zeit dort war, denn Bär Finn präsentierte sein illustres Talent. Auf äußerst amüsante Weise stellte der Bär sich als sowohl rüpelhaft als auch clever heraus.

Ein paar Sekunden genügten

Finn kletterte an einer Metallstange, die als Futterautomat angedacht war, und schüttelte sie heftig – innerhalb weniger Sekunden fiel die mehrere Meter hohe Vorrichtung um.

Ein Video von diesem Schauspiel wurde festgehalten und die Verantwortlichen des Tierparks kommentierten auf Facebook humorvoll: „Der Test-Futterautomat im Bärenpark besteht den Bären-Test nicht!“

Interessanterweise war der Automat erst kürzlich im Gehege installiert und erstmals mit Futter gefüllt worden. Der Tierpark schlussfolgerte: „Da müssen die Tierpfleger noch robuster bauen.“

Futtersteuerung per Smartphone

Was macht diesen neuen Futterautomaten so besonders? Der Tierpark erklärte, dass es sich um eine moderne Installation handelt, die das natürliche Verhalten der Bären fördern soll. „Der Automat streut Futter breitflächig auf den Boden und ermöglicht den Bären, immer wieder auf Futterjagd zu gehen.“ Zwar war die Interaktion der Tiere mit dem Automaten nicht vorgesehen, aber dank Finns Entschlossenheit wurde der Test auf die Probe gestellt.

Das Füttern der Bären war bisher zeitlich stark an die Schichten der Tierpfleger gebunden. Vor Feierabend gab es die letzte Mahlzeit, bis am nächsten Morgen nichts mehr. Der neue Automat ermöglicht es nun, auch abends Futter zu streuen – die Fütterung kann bequem per Smartphone ausgelöst werden.

Pellets aus Reis und Weizen

Wurden die Fähigkeiten der Bären vielleicht unterschätzt? Laut den Verantwortlichen war der Test gedacht, und sie interpretieren Finns Interaktion als Erfolg. „Außerdem war die Metallstange eine ausrangierte Straßenlaterne“, so die Erklärung. Der Futterautomat wird nun optimiert, um besser in den Park zu passen.

Was befindet sich eigentlich im Automaten? Laut dem Tierpark ist er mit speziellen Bärenpellets gefüllt, einer Art Tierfutter auf der Basis von Reis und Weizen.

Eine spannende Geschichte: Bär Finn bekam übrigens kein Futter, nachdem er den Automat umgestürzt hatte. Die Bären wurden sofort in den Stall gebracht, um zu verhindern, dass auch die Streuvorrichtung Schaden nahm. Der Vorfall hat jedoch Aufsehen erregt und die Diskussion über die Sicherheit sowie die Effektivität solcher Futterautomaten in Tierparks neu entfacht. Werden die Verantwortlichen in Zukunft andere Materialien verwenden, um solche lustigen (aber auch lehrreichen) Interaktionen zu ermöglichen? Man darf gespannt sein!