
Der Aufstieg und Fall von Dieter Berninghaus: Ein Insider im Benko-Skandal
2025-03-11
Autor: Laura
Dieter Berninghaus, ein ehemaliger hochrangiger Manager bei der Migros, sieht sich nun einem Strafverfahren der Wiener Staatsanwaltschaft gegenüber. Dies ist der erste Fall, in dem ein Schweizer in die dunklen Machenschaften um den mittlerweile als Pleitegeier bekannten René Benko verwickelt ist.
Berninghaus wird beschuldigt, kurz vor dem Zusammenbruch von Benkos Imperium einen illegalen Deal ausgehandelt zu haben. Es gilt jedoch die Unschuldsvermutung. In seiner Zeit bei Migros ermöglichte Berninghaus Benko einen beträchtlichen Geschäftsabschluss, der ihm den Zugang zu den Galeria-Warenhäusern eröffnete. Dieser Deal beinhaltete die Übertragung von „Phantom“-Aktien an Benkos Signa, die zeitweise einen Wert von beinahe 200 Millionen Euro hatten.
Nach fast einem Jahrzehnt der Zusammenarbeit wollte Berninghaus seine Forderungen erfolgreich liquidieren. Benko hatte sich über seine Privatstiftung verpflichtet, ihm diese Aktien zu einem festgelegten Preis abzukaufen, was dieser jedoch mehrmals hinauszögerte. Letztendlich einigen sich die beiden auf einen Teilverkauf über etwa 31 Millionen Euro, wobei Berninghaus in zwei Zahlungen entschädigt werden sollte.
Jüngste Ermittlungen der Wiener Kriminalpolizei konzentrieren sich nun auf die zweite Zahlung in Höhe von 17 Millionen Euro, die Berninghaus nicht aus Benkos Stiftung, sondern aus Signa erhält – und zwar als Darlehen. Dieses Geld soll für den Kauf einer Villa verwendet worden sein, was erhebliche rechtliche Konsequenzen haben könnte. Experten warnen vor möglichen Finanzvergehen und Gläubigerschädigungen in einer Zeit, in der das Unternehmen bereits stark überschuldet war.
Das Drama wird noch spannender: Berninghaus und Benko, die einst enge Verbündete waren, haben sich in misstrauische Rivalen verwandelt. Ein geheimes Treffen in Benkos berühmtem Chalet, bei dem Berninghaus um Vertraulichkeit bat, führte dazu, dass Benko das Gespräch heimlich aufzeichnete. Diese Aufzeichnung könnte entscheidend für den Fortgang des Verfahrens werden.
Ein Sprecher von Berninghaus betont: "Wir sind bereits in Kontakt mit den Behörden und überzeugt, dass wir die Vorwürfe schnell entkräften können." Er behauptet, dass die betroffene Zahlung nicht als Darlehen, sondern als vorgezogene Auszahlung aus einer Aktionärsvereinbarung zu betrachten sei und bereits Gegenstand eines Schadenersatzanspruchs im Insolvenzverfahren der FBPS sei.
Wie die Geschichte weitergeht und ob Berninghaus aus diesem Skandal unbeschadet herauskommt, bleibt abzuwarten. Die Enthüllungen rund um René Benko und seine Geschäfte erschüttern nicht nur die Unterhaltungsbranche, sondern haben auch weitreichende Auswirkungen auf das Vertrauen in die Finanzmärkte.