Wissenschaft

Der alarmierende Zusammenhang zwischen trockenen Böden und dem Anstieg des Meeresspiegels

2025-04-11

Autor: Sofia

Die globale Wasserkrise: Trockene Böden und steigende Ozeane

Eine alarmierende Bestätigung europäischer Klimamodelle zeigt: Weltweit wird der Boden zunehmend trockener, und dieser Wassermangel hat direkte Auswirkungen auf den Anstieg des Meeresspiegels.

Drama der Bodenfeuchtigkeit: Ein Trend seit 2000

Zwischen 2000 und 2002 erlebten die Böden einen dramatischen Rückgang der Feuchtigkeit, ein Trend, der sich in den folgenden 15 Jahren, wenn auch in abgeschwächter Form, fortsetzte. Diese Erkenntnisse bestätigte bereits das Klimamodell "ERA5".

Wo ist das Wasser geblieben?

Der Wasserkreislauf der Erde ist untrennbar. Wo Wasser fehlt, muss es irgendwo anders verfügbar sein. Klimaforscher Ki-Wen Seo von der Nationaluniversität von Korea stellte fest, dass ein Teil des fehlenden Wassers in den Ozeanen landet.

Evapotranspiration: Mehr Verdunstung in wärmeren Klimazonen

Mit steigenden Temperaturen steigt die sogenannte Evapotranspiration - der Prozess, bei dem Wasser aus Böden und Gewässern verdunstet und Pflanzen Feuchtigkeit abgeben. Das Ergebnis? Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Wasser speichern, aber das führt dazu, dass Regen hauptsächlich in den Ozeanen fällt.

Satelliten liefern klare Beweise für den Meeresspiegelanstieg

Langzeitbeobachtungen von Satelliten zeigen einen signifikanten Anstieg des Meeresspiegels, insbesondere zwischen 2000 und 2002. Ki-Wen Seo nutzte auch Daten des Satelliten GRACE, der seit 2003 Veränderungen der Gewichtsverteilung auf der Erde überwacht und die Wasserverlagerung von Land ins Meer nachweist.

Bodenfeuchtigkeit und ihre regionalen Unterschiede

Die Analyse zeige alarmierende Rückgänge in mehreren Regionen: im Süden der USA, in Südamerika, Zentralafrika sowie in Eurasien, insbesondere zwischen der Ukraine und China. In diesen Gebieten haben weniger Niederschläge und mehr Verdunstung schwerwiegende Folgen für zukünftige Wasserressourcen.

Mitteleuropa: Besorgniserregende, aber moderate Veränderungen

In Mitteleuropa ist der Trend weniger ausgeprägt. Dennoch erinnern extreme Trockenjahre wie 2018 uns an die langfristigen Folgen: Auch wenn Böden bis zu einem Meter tief vorübergehend nass werden, bleibt die tiefere Schicht gefährlich trocken.

Die Lösung: Kein Grundwasser, sondern nachhaltige Anpassungen

In trockenen Regionen liegt der Gedanke nahe, Flächen mit Grundwasser zu bewässern. Doch Seo warnt: „Das Wasser verdunstet. Wenn wir Grundwasser nutzen, haben wir netto einen Verlust an Wasser an Land und eine Zunahme im Meer.“ Langfristig bleibt nur eine Lösung: den Klimawandel aktiv stoppen und auf Pflanzen setzen, die Trockenheit überstehen.