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Demenz: Warum kluge Köpfe besonders betroffen sind
2025-01-28
Autor: Leonardo
Habe ich ein höheres Risiko für Demenz, weil ich intelligent bin?
In Deutschland leben rund 1,84 Millionen Menschen mit einer Demenz-Erkrankung, wobei die Mehrheit an Alzheimer leidet. Schätzungen zufolge sind allein im Jahr 2023 zwischen 364.000 und 445.000 Menschen neu erkrankt.
Aktuelle Forschungen zeigen, dass Demenz besonders intelligente Menschen hart treffen kann. Studien belegen, dass die Lebenserwartung nach einer Demenz-Diagnose mit jedem zusätzlichen Bildungsjahr abnimmt.
Wissenschaftler am Erasmus University Medical Centre in Rotterdam beschreiben dieses Phänomen als das „Paradigma der kognitiven Reserve“. Diese bezeichnet die Fähigkeit des Gehirns, mit Krankheiten wie Demenz und Alzheimer umzugehen und die Funktionsfähigkeit zu erhalten.
Die Forscher erklären: „Sobald diese kognitive Reserve erschöpft ist und Demenz diagnostiziert wird, befinden sich die Patienten oft in einem fortgeschritteneren Stadium, was zu einem schnelleren klinischen Verlauf führt.“
Eine Möglichkeit, diese Reserve zu stärken
Eine Möglichkeit, diese Reserve zu stärken, ist geistige Stimulation, etwa durch das Lösen von Rätseln oder das Erlernen neuer Fähigkeiten. Experten betonen: „Dieses Paradigma geht davon aus, dass Menschen mit höherer Bildung widerstandsfähiger gegenüber Gehirnverletzungen sind, bevor signifikante Funktionseinbußen auftreten.“
Je gebildeter, desto gefährdeter?
Die durchschnittliche Überlebenszeit nach einer Demenz-Diagnose beträgt etwa 10,5 Jahre. Studien zeigen jedoch, dass jeder zusätzliche Bildungsgrad die Lebenserwartung um etwa 0,2 Jahre, also um rund 2,5 Monate, verkürzt.
Das bedeutet, dass jemand mit einem Bachelor-Abschluss, der mit 21 Jahren diplomiert wurde, voraussichtlich ein Jahr weniger leben könnte als jemand, der nach der Mittleren Reife die Schule verlässt.
Experten führen dies darauf zurück, dass hochgebildete Menschen oft bessere Bewältigungsstrategien und ein aktiveres Leben führen. Mehr denn je ist es wichtig, geistig aktiv zu bleiben, um nicht nur die kognitive Reserve zu stärken, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
Zusätzlich wird diskutiert, dass Ernährung, Bewegung und soziale Interaktionen entscheidend sind, um das Risiko von Demenz zu mindern. Das richtige Maß an Herausforderung und Engagement kann einen großen Unterschied im Leben älterer Menschen machen und ihnen helfen, auch im Alter geistig fit zu bleiben.