In einem verregneten Triest, im November 2017, erstrahlt der stolze Großvater Gianluigi Aponte trotz des grauen Himmels vor Freude. Die schillernde Taufe des prächtigen Kreuzfahrtschiffs MSC Seaside, gelenkt von seiner Enkeltochter Asya, zieht prominente Gäste an, inklusive des italienischen Präsidenten. Mit einem funkelnden Champagnerknall setzt Asya das berühmte Ritual in Gang, während die Menge applaudiert und Aponte stolz auf die nächste Generation blickt.

Gianluigi Aponte, der Gründer der Mediterranean Shipping Company (MSC), hält an einem der größten Schiffsimperien der Welt fest. Trotz seines enormen Einflusses hält Aponte die Öffentlichkeit auf Distanz und bleibt eine schillernde Figur der Anonymität.

MSC, ein Gigant in der Containerschifffahrt, beschäftigt 200.000 Mitarbeiter und betreibt eine Flotte von etwa 900 Schiffen, die Millionen von Containern über 300 Routen transportieren. Mit geschätzten 25,1 Milliarden US-Dollar auf dem Bloomberg Billionaires Index hat Aponte auch das Wohl seiner Familie im Blick.

Die Aponte-Familie kontrolliert rund ein Fünftel der globalen Schifffahrt. Trotz ihrer enormen wirtschaftlichen Größe bleibt MSC in Privatbesitz, das Vermögen des Unternehmens wird von Experten auf 100 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Gianluigi, geboren 1940 in Sorrent, trat der Schifffahrt früh bei. Von einem kleinen Fischerboot bis hin zum umfassenden Unternehmen verlief Aponte's Werdegang beeindruckend. 1970 erwarb er mit einem Darlehen sein erstes Handelsschiff, die "Patricia", und legte den Grundstein für die MSC.

Mit der Umstellung auf Containerschiffe in den 1980er Jahren und dem Einstieg in die Kreuzfahrtbranche in den 1990ern wuchs die MSC rasant. Der Clan bewahrt die Kontrolle über das Unternehmen und fördert aktiv die nächste Generation.

Sein Sohn Diego übernimmt die Präsidentschaft von MSC und steuert die Unternehmensschiffe mit einer beeindruckenden Karriere. Tochter Alexa hingegen kümmert sich um die Finanzen, wobei die gesamte Familie kaum öffentlich in Erscheinung tritt, mit Ausnahme von wenigen festlichen Anlässen.

Die Aponte-Familie lebt in prachtvollen Villen am Genfersee und zeigt sich nur, wenn es darum geht, neue Schiffe oder Hafenanlagen zu empfangen. Doch die Familie hat eine klare Vision für die Zukunft: "Unsere Kinder tragen das Versprechen der Zukunft dieser Familie," erklärt Diego, während die Schiffe mit den Namen der nächsten Generation getauft werden. MSC bleibt ein beeindruckendes Beispiel für familiären Unternehmergeist.