Mediatek kündigt mit Spannung die Einführung des neuen Dimensity 9400 im kommenden Monat an. Das taiwanesische Unternehmen hat den Fokus erneut auf CPU-Performance gelegt, die bereits beim Vorgängermodell eine seiner größten Stärken war. Erste Tests deuten jedoch darauf hin, dass das ursprüngliche Ziel eines Multicore-Werts von über 10.000 Punkten im Geekbench nicht erreicht wird.

Laut ersten Leaks wird der Dimensity 9400 über acht Kerne mit dem ARMv9.2-A-Befehlssatz verfügen, die in drei Leistungskategorien unterteilt sind. Der ARM-Cortex-X925 (ehemals X5) bietet mit einer maximalen Taktrate von 3,63 GHz und drei Megabyte L2-Cache die höchste Leistung. Zudem kommen drei Cortex-X4-Kerne als Mittelklasse-Kerne mit einer Taktrate von 3,3 GHz zum Einsatz.

Im Vergleich zum Dimensity 9300 hat Mediatek die High-Performance-Kerne neu konfiguriert, sodass sie mehrere Leistungsbereiche abdecken können. Die Effizienzkerne, die Cortex A725 bei bis zu 2,4 GHz umfassen, fehlen vollständig, was darauf hindeutet, dass Mediatek weiterhin Schwierigkeiten hat, echte Low-Power-Kerne, wie den Cortex A520, zu integrieren. Gemein ist allen Kernen ein 24 MByte großer L3-Cache. Höchstwahrscheinlich wird das SoC bei TSMC im N3E-Node hergestellt, der auch von Apple für den A18 Pro verwendet wird.

Stark erhöhte Browser- und KI-Leistung

Nach Angaben von ARM übertrifft die Leistung des Cortex X925 im Referenzdesign die des Cortex X4 um 36 Prozent. Die KI-Performance für Inferenz wird durch neue Vektoreinheiten sogar um 50 Prozent gesteigert. In Kombination mit Softwareverbesserungen soll der neue CPU-Kern in Browser-Benchmarks 53 Prozent bessere Ergebnisse erzielen als der Cortex X4. Falls sich diese Angaben in der Praxis bestätigen, erwartet uns eine spürbare Verbesserung der Geschwindigkeit beim Laden größerer Webseiten und eine geringere Reaktionszeit von lokalen KI-Assistenten wie Google Gemini.

High-End-Smartphone-SoCs 2024

Laut den bekannt gewordenen Geekbench-Werten kann Mediatek bei der CPU-Leistung nur bei vollem Kern-Einsatz einen Vorteil für sich reklamieren. Mit 8.987 Punkten liegt der Dimensity 9400 vor dem Apple A18 Pro, der nur 8.341 Punkte erreicht. Doch wichtig für schnelle Reaktionszeiten von Anwendungen ist der Single-Core-Wert, und hier liegt Apple mit 3.400 Punkten deutlich vor dem Dimensity 9400, der nur 2.876 Punkte erzielt.

Die Energieeffizienz spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Diese dürfte der Grund dafür sein, dass die 10.000 Punkte noch unerreichbar scheinen. Der Vorgänger, Dimensity 9300, hatte bereits mit Hitzeproblemen zu kämpfen, die bei längerer Nutzung zu Drosselungen führen. Das Fehlen echter Effizienzkerne legt nahe, dass auch der Dimensity 9400 nicht zu den energieeffizientesten SoCs zählen wird.

Zusätzlich muss Mediatek sich der wachsenden Konkurrenz durch Qualcomm stellen, dessen Snapdragon 8 Gen 4 ebenfalls spannende Leistungswerte verspricht und sicherlich die Benchmark-Tests für das Jahr 2024 prägen wird. Die spannenden Entwicklungen in der Chip-Technologie versprechen Wettbewerb und Innovation auf einem Niveau, das die Kunden erfreuen dürfte.