Technologie

Chipdesigner: Intel weist Übernahmeversuch von ARM entschieden zurück

2024-09-27

Autor: Nina

Intel hat das Angebot des Chipdesigners ARM, die Produktdivision des Unternehmens zu kaufen, sofort abgelehnt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insiderquellen. ARM hatte die Absicht, das Kerngeschäft von Intel zu übernehmen, ohne dabei die Auftragsfertigungssparte Intel Foundry einzubeziehen.

Die Verhandlungen zwischen dem britischen Unternehmen ARM, das mehrheitlich dem japanischen Technologiekonzern Softbank gehört, fanden auf höchster Managementebene statt. Softbank hatte ARM im Jahr 2016 für beeindruckende 32 Milliarden US-Dollar erworben.

Intel, ein führender Chiphersteller, präsentierte kürzlich einen katastrophalen Quartalsbericht, der zu einem dramatischen Rückgang seiner Aktien führte und dem Unternehmen den Ruf als Übernahmekandidat einbrachte. Der Versuch von Intel, in der Auftragsfertigung gegen Konkurrenten wie TSMC und Samsung vorzugehen, endete mit hohen Verlusten und destabilisierte den gesamten Konzern.

Um die finanzielle Situation zu bereinigen, hat Intel kurzfristig entschieden, 15.000 Beschäftigte zu entlassen. Zudem wurden der Bau neuer Fabriken in Deutschland und Polen verschoben, und die Auszahlung einer lange angekündigten Dividende wurde ausgesetzt. Im Jahr 2023 verzeichnete Intel in seiner Foundry einen operativen Verlust von 7 Milliarden US-Dollar.

Im Rahmen seiner Sanierungsbemühungen trennt sich Intel von seiner Chipprodukt-Sparte und erwägt laut Bloomberg sogar eine Aufspaltung des gesamten Unternehmens.

Zusätzlich hat Qualcomm Berichten des Wall Street Journals und Reuters zufolge ebenfalls ein Übernahmeangebot an Intel unterbreitet. Mit seinen Schulden beträgt der Marktwert von Intel etwa 122 Milliarden US-Dollar. Eine Übernahme durch Qualcomm könnte jedoch auf erheblichen Widerstand der Wettbewerbsbehörden in den USA, China und Europa stoßen, was möglicherweise dazu führen würde, dass Qualcomm Teile des Intel-Konzerns oder sogar eigene Vermögenswerte verkaufen müsste.

Intel arbeitet jedoch gleichzeitig an einer finanziellen Neuausrichtung: Der US-amerikanische Investmentkonzern Apollo Global Management hat angekündigt, bis zu 5 Milliarden US-Dollar in Intel zu investieren. Zusätzlich erwarb Apollo im Juni 2024 einen 49-prozentigen Anteil an einem Joint Venture, das die Kontrolle über Intels Fab 34 in Irland hat, und bezahlte dafür 11 Milliarden US-Dollar.

Die US-Regierung ist zudem im Begriff, eine direkte staatliche Unterstützung für Intel in Höhe von 8,5 Milliarden US-Dollar zu genehmigen, wie zwei mit den Verhandlungen vertraute Personen der britischen Financial Times berichteten. Dies zeigt das Interesse der Regierung, die heimische Chipherstellung zu unterstützen und Intel in dieser schwierigen wirtschaftlichen Lage zu helfen.

In Anbetracht der strategischen Bedeutung, die Intel für die US-Technologiebranche hat, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Schritte Intel und seine Konkurrenten als Nächstes unternehmen werden. Bleiben Sie dran für weitere Entwicklungen!