Chef von Sonos tritt nach katastrophalem App-Launch zurück
2025-01-14
Autor: Louis
Der missratene Launch der neuen Software von Sonos hat sich als eines der gravierendsten Debakel in der Technikgeschichte herausgestellt. Patrick Spence, der CEO des Audiogeräteherstellers aus Santa Barbara, Kalifornien, verlässt nach acht Jahren das Unternehmen, da die Kunden aufgrund massiver Probleme mit der neuen App unzufrieden sind.
Spence, der zuvor bei Blackberry tätig war, führte Sonos in neue Produktkategorien und brachte tragbare Lautsprecher auf den Markt. Doch das jüngste Update der Sonos-App führte dazu, dass grundlegende Funktionen nicht mehr zur Verfügung standen. Nutzer berichteten von dem Verlust des Zugangs zu lokalen Musikbibliotheken, dem Unvermögen, Sleep-Timer einzustellen und Playlisten zu bearbeiten. Besonders die Android-Nutzer waren stark betroffen, da viele Anlagen nach dem Update schlichtweg nicht mehr funktionierten, was frustrierend für die Käufer von Lautsprechersystemen war, die mehrere tausend Euro kosten konnten.
Die App wurde eilig veröffentlicht, um rechtzeitig zum Launch des kabellosen Kopfhörers Sonos Ace bereit zu sein. Ein massiver Shitstorm folgte umgehend, und Spence entschuldigte sich erst Monate später öffentlich. Er versprach regelmäßige Updates und investierte bis zu 30 Millionen Dollar in die Reparatur der Software. Im Oktober stellte er einen sieben Punkte umfassenden Plan vor, um in Zukunft ähnliche Fehler zu vermeiden. Unterdessen hinterließ die Regelung, keine unfertige Software mehr zu veröffentlichen, bei den Kunden Fragen und Zweifel.
Trotz der Vorschläge zur Verbesserung, brach der Aktienkurs um 13 Prozent ein und 100 Mitarbeiter verloren ihren Job. Auch die Verkaufszahlen des Sonos Ace waren enttäuschend, was durch eine nachfolgende Preissenkung nicht behoben werden konnte. Im Dezember 2024 fanden Fans Hinweise im Code der Software, die auf ein mögliches Abonnementmodell für bestimmte Funktionen hindeuteten, was die Verärgerung der Kunden weiter verschärfte.
In den sozialen Medien wurde Spences Rücktritt als "wohlverdient" bezeichnet, und viele Nutzer hofften auf eine umfassende Neuausrichtung des Unternehmens.
Finanziell sieht es für Spence jedoch gut aus: Er erhält eine Abfindung von 1.875.000 Dollar und bleibt als Berater bis Juni im Unternehmen. Tom Conrad, der Mitglied des Vorstands ist, übernimmt die Rolle des Interims-CEO und soll bis Februar einen Nachfolger mit Unterstützung eines Beratungsunternehmens finden. Conrad, der frühere Chef des Gesundheits-App-Anbieters Zero Longevity Science, wird währenddessen mit 175.000 Dollar pro Monat und 2,65 Millionen Dollar in Aktien entlohnt.
Die Zukunft von Sonos bleibt ungewiss, und viele fragen sich, ob das Unternehmen aus den gemachten Fehlern lernen kann und ob es eine nachhaltige Strategie gibt, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.