
Chaos im The Dolder Grand – Ein Blick auf die Zukunft der Rohstoffbranche
2025-03-19
Autor: Luca
Zweimal im Jahr versammelt sich das Who is who der Small- und Midcap Mining-Community in Zürich, ein Event, das in der Branche als unverzichtbar gilt.
Organisiert vom renommierten Swiss Mining Institute (SMI) und der Bally-Familie, findet das Treffen in der exquisiten Location The Dolder Grand statt, die sich majestätisch am Zürichberg erhebt.
In den letzten Wochen hat der Goldpreis eine beeindruckende Performance gezeigt, doch der Anstieg ist nicht nur ein kurzfristiger Trend, sondern erstreckt sich über die letzten Dekaden hinweg, was für Investoren von großer Bedeutung ist.
Über 100 börsennotierte Unternehmen präsentieren in 15-minütigen Pitches ihre Geschäfts- und Investitionsstrategien vor einer ausgewählten Gruppe von Bankern, Family Offices sowie institutionellen und privaten Investoren. Der Fokus liegt dabei auf einer Vielzahl von Rohstoffen, insbesondere Gold und Silber, aber auch Platin, Kupfer, Zink, Nickel, Uran und Gallium werden thematisiert.
Die Teilnehmer erstrecken sich über verschiedene Regionen: Alaska, die Midwest-Bundesstaaten, kanadische Provinzen, Mexiko, Peru, Südafrika und Papua-Neuguinea sind nur einige der Hotspots, die abgedeckt werden.
Trotz der aktuellen globalen Herausforderungen und Krisen erkennen die Panelisten, dass Chaos und Disruption auch neue Möglichkeiten eröffnen. Ein konsensorientiertes Panel mit vier „Ambassadors“ war sich einig: Die Bullenmärkte setzen ihren Lauf fort.
Die Zentralbanken kaufen seit längerem mit über 1.000 Tonnen etwa ein Drittel der jährlichen Goldproduktion auf. Für sie ist es logisch: Wenn man im Geld drucken tätig ist, ist Gold eine strategische Investition.
Verschiedene Aktienfonds, die in Minenunternehmen investiert sind, kämpfen unterdessen mit volatilen Kursbewegungen und Gewinnmitnahmen. Viele Investoren ziehen es vor, die physischen Metalle in ihren Portfolios zu halten und nicht nur auf die Aktien zu setzen.
Ein weiterer disruptiver Faktor ist der Aufstieg der Künstlichen Intelligenz (KI). Unternehmen wie Nvidia haben eine Marktkapitalisierung erreicht, die größer ist als die der 50 größten Minenunternehmen zusammen, was die Dynamik der Investitionslandschaft erheblich verändert.
Gleichzeitig entwickelt sich Dubai zu einem neuen Goldzentrum. Die Golfregion positioniert sich als Drehscheibe für Indien, Asien und ganz Afrika, was die klassischen westlichen Hotspots wie New York, London und Zürich zunehmend ins Abseits drängt.
„Dig, baby, dig“ – dieser Schlachtruf aus Amerika hallt laut durch die Welt und signalisiert, dass die Rohstoffsuche intensiver denn je ist. Das nächste große Treffen der Branche steht im November an. Eine spannende Frage bleibt: Wird der Goldpreis bis dahin schon bei 5.000 Dollar stehen, wie es von einem Panel-Speaker provokant angemerkt wurde? Die Zeit wird es zeigen.