Chaos im Engadin: Die Hälfte des Wolf-Rudels ist bereits tot – der Rest steht vor dem Aus!
2024-12-17
Autor: Alina
Im malerischen Schweizer Nationalpark im Engadin, wo seit 2023 Wölfe leben, soll nun ein barbarischer Abschuss der Tiere stattfinden. Trotz einer beeindruckenden Petition von über 37.000 Unterschriften, die einen Stopp des Abschusses fordert, lehnt die Bündner Regierung jegliche Intervention ab.
Parallel zu dieser tragischen Entwicklung sind bereits sieben Wölfe des Fuorn-Rudels tot. Diese Tiere sind nicht nur faszinierende Bestandteile der Natur, sondern auch Schlüsselspieler in einem empfindlichen Ökosystem. Naturschutzorganisationen drängen darauf, stattdessen auf effektiven Herdenschutz zu setzen, um die landwirtschaftlichen Besitztümer zu bewahren - ein Ansatz, der möglicherweise besser geeignet ist, um die Wölfe und die Bedürfnisse der Anwohner in Einklang zu bringen.
Die Regierung Graubündens hat nun erklärt, dass das Fuorn-Rudel grenzüberschreitend lebt und nur teilweise im Nationalpark nistet. Es wird betont, dass ein Abschuss der Wölfe im Rahmen eines nationalen Gesetzes nicht nur erforderlich, sondern auch gerechtfertigt ist. Armando Lenz von Pro Natura erklärt: "Der Begriff 'Nationalpark-Rudel' ist irreführend und lässt fälschlicherweise glauben, dass wir die Wölfe innerhalb des Parks schützen können."
Bereits bald werden die restlichen Mitglieder des Rudels, das einst aus 14 Wölfen bestand, zur Zielscheibe. Der Grund dafür? Ein DNA-Test, der das Verschwinden eines Kalbs mit einem Wolf des Rudels in Verbindung bringt - obwohl sich dieses Tier bereits vom Rudel getrennt hat. Die Verantwortungslosigkeit der Regierung wird in dieser Entscheidung überdeutlich.
Der Rückgang der Wölfe, die nun den Park verlassen, zeigt die besorgniserregende Lage und die Anpassungsfähigkeit der Natur. "In höheren Lagen liegt Schnee und die Hirsche ziehen in tiefere Gebiete. Die Wölfe folgen ihnen", erklärt Biologe Lenz und verweist darauf, dass der Lebensraum der Tiere durch diesen brutalen Abschuss massiv gefährdet wird.
"Wölfe schützen den Wald" ist ein Spruch, der immer mehr Bedeutung gewinnt. Der Schweizer Nationalpark, der seit 100 Jahren als Naturreservat fungiert, ist ein Beispiel für die positive Wirkung von Wölfen auf das Ökosystem. Sie regulieren die Populationen von Huftieren und sorgen so für ein gesundes, vielfältiges Habitat.
Dennoch gibt es eine gegensätzliche Meinung: Einige Einwohner unterstützen den Abschuss aus Angst um ihre Herden. "Die Landwirtschaft muss geschützt werden", lautet ein häufig gehörter Aufruf. Doch die Realität zeigt, dass Wölfe eine essenzielle Rolle in der Natur übernehmen. Armando Lenz kritisiert: "Es ist nicht akzeptabel, von den Vorteilen der Natur zu profitieren und dann einzugreifen, sobald Tiere als Bedrohung wahrgenommen werden."
Fachverbände befürworten die Stärkung des Herdenschutzes. Gesetzlich dürfen Wölfe nur nach einem Schafsriss abgeschossen werden, wenn kein Schutz vorhanden ist. Dieses Gesetz lässt jedoch eine Lücke für den Schutz von Rindern. Lenz plädiert: "Wir sollten unsere Herden besser schützen und lernen, mit der Natur zu leben."
Bis ende Januar könnten 65 Wölfe im Kanton getötet werden, darunter ganze Rudel. Von diesen wurden bereits 42 erlegt, was die Naturschutzbewegungen in Alarmbereitschaft versetzt hat.
Eine umstrittene Revision des Jagdgesetzes, die ab dem 1. Dezember 2023 in Kraft trat, hat eine Welle der Kritik ausgelöst. Bundesrat Albert Rösti hat im Eiltempo die Regelungen zur Jagd auf Wölfe verschärft. In einem beunruhigenden Vorfall im Wallis wurden elf von 27 Wölfen fälschlicherweise abgeschossen. Diese massiven Verluste unterstreichen die Dringlichkeit, die Wolf-Population in der Schweiz besser zu managen. Das ökologisch wertvolle Erbe der Wölfe darf nicht verloren gehen! Wer wird sich für diese Tiere einsetzen und sich gegen die willkürlichen Entscheidungen der Regierung zur Wehr setzen?