
Cecilia Sala enthüllt ihre erschütternden Erlebnisse im iranischen Gefängnis
2025-09-01
Autor: Noah
Die dramatische Inhaftierung der Journalistin
Cecilia Sala, eine 30-jährige italienische Journalistin, erlebte einen Albtraum, als sie zwei Wochen lang im gefürchteten Evin-Gefängnis in Teheran festgehalten wurde. Ihre Festnahme am 19. Dezember, kurz bevor sie von einer Recherchereise nach Hause fliegen wollte, war nicht nur überraschend, sondern auch erschütternd. Trotz eines gültigen Arbeitsvisums wurde ihr vorgeworfen, gegen die Mediengesetze der Islamischen Republik verstoßen zu haben.
Grauenhafte Erfahrungen und psychischer Druck
In einem aufrüttelnden Interview mit dem "Corriere della Sera" schildert Sala die Atmosphäre des Schreckens, die sie in ihrer Zelle erlebte. Während ihrer Haft war ihr sehr bewusst, dass sie vollständig der Willkür der iranischen Behörden ausgeliefert war. Von Fitzeln der Hoffnung auf Befreiung blieb nur die Sehnsucht, dass Italien sich für sie einsetzen würde.
"Ich wurde entkleidet und musste mich nackt in die Hocke begeben. Immer wieder hörte ich Schreie aus den Verhören, die in unmittelbarer Nähe stattfanden", erzählt sie. In ihrer Zelle sah sie zwar keine anderen Insassen, doch der verzweifelte Schrei einer Mitgefangenen, die versuchte, Suizid zu begehen, schnitt ihr ins Herz.
Ein blutiger Fleck und unbeschreibliches Leid
Der Anblick eines großen Blutflecks an der Wand ihrer Zelle wird Cecilia für immer verfolgen. "Es gab nur einen Eimer in meiner Zelle und mir wurden Brille sowie Kontaktlinsen weggenommen. Ich konnte kaum sehen, und das Licht war ständig an. Ich wusste nie, ob es Tag oder Nacht war", erklärt sie, während sie von dem psychischen Terror spricht, der darauf abzielte, sie zu brechen und zu kontrollieren.
Schockierende Drohung mit dem Galgen
Eine der schlimmsten Erinnerungen ist der Moment, als sie mit verbundenen Augen aus ihrer Zelle geführt wurde und ein Wächter sie zu einem Kran brachte. "Das machen wir mit Spionen", hörte sie ihn drohend sagen. In diesem Moment überkam sie eine Panikattacke, die sie dazu brachte, sich betäuben zu lassen, obwohl sie sich geschworen hatte, dies nie zu tun.
Eine unerwartete Trostquelle
Ein kleiner Lichtblick in all dem Grauen war die Begegnung mit einer Katze. "Als ich durch den Hof ging, spürte ich diese kleine Katze an meinen Knöcheln, die miaute und schnurrte. Es war ein unerwartetes, beruhigendes Gefühl", erinnert sich Sala.
Obwohl sie den Wächtern nicht klar machen konnte, dass sie die Katze in ihrer Zelle haben wollte – wofür sie nur Hohn erntete – hat sie jetzt zu Hause eine rote Katze, die ihr Trost und Gesellschaft bietet.
Zukunftsaussichten und Rückkehrgedanken
Auf die Frage, ob sie jemals in den Iran zurückkehren werde, antwortet Cecilia: "Ich glaube schon, dass ich einmal zurückkehren werde, aber nicht jetzt." Ihre Erfahrungen haben nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr journalistisches Schaffen nachhaltig geprägt.