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Cathay Pacific in der Kritik: Entschuldigung für brisante Cartoon-Szene

2024-12-04

Autor: Simon

Das Tiananmen-Massaker gilt als eines der sensibelsten Themen in China, umgeben von strenger Zensur. Am 4. Juni 1989 fielen in Peking bei friedlichen Protesten der Bevölkerung zahlreiche unschuldige Menschen dem Militär zum Opfer. Während die Schätzungen der Todesopfer von mehreren Hundert bis zu über Tausend variieren, ist die offizielle chinesische Position, das Massaker zu ignorieren und zu unterdrücken.

In Hongkong, wo lange Zeit jährlich Gedenkveranstaltungen stattfanden, um der Opfer zu gedenken, hat sich die Situation nach den Protesten 2019 dramatisch verändert. Die Behörden haben seither strenge Maßnahmen ergriffen, um jegliches öffentliches Andenken an das Massaker zu unterdrücken. Wer offen dazu spricht, muss oft mit schweren Konsequenzen rechnen.

Kritische Cartoon-Szene an Bord der Cathay Pacific

Vor diesem Hintergrund ist der Vorfall, der sich kürzlich an Bord von Cathay Pacific ereignete, besonders brisant. Die Hongkonger Fluggesellschaft strahlte in ihrem Unterhaltungsprogramm einen Cartoon aus, der gegen Chinas strikte Zensurgesetze verstößt. In einer Episode von 'Family Guy' sorgt eine nur sieben Sekunden lange Szene für empörte Reaktionen. Die Figur Peter Griffin befindet sich neben einem Demonstranten vor einer Reihe chinesischer Panzer – eine klare Anspielung auf das berühmte Bild des „Tank Man“, der sich mutig den Panzern entgegenstellt.

In der typischen provokativen Art von 'Family Guy' erklärt Griffin, dass er eigentlich nur für das Feuerwerk gekommen sei. Diese Szene sorgte in den sozialen Medien für einen Aufschrei und erhöhte die Spannungen zwischen Hongkong und dem chinesischen Festland.

Cathay Pacific reagiert schnell

In Reaktion auf den öffentlichen Druck entschuldigte sich Cathay Pacific und kündigte an, die betreffende Episode umgehend zu entfernen. Ein Sprecher der Airline erklärte: „Wir betonen, dass der Inhalt der Sendung nicht den Standpunkt von Cathay Pacific widerspiegelt und haben sofort veranlasst, dass die Sendung so schnell wie möglich entfernt wird.“ Es bleibt abzuwarten, ob und wann die Episode tatsächlich aus dem Programm gestrichen wurde.

Ein Blick in die Zukunft

Die Geschehnisse rund um Cathay Pacific sind nicht nur ein Zeichen für die fortdauernde Zensur in China, sondern auch ein Hinweis auf die fortschreitende Bedrohung der Meinungsfreiheit in Hongkong. Es bleibt abzuwarten, wie international tätige Unternehmen aus Hongkong in Zukunft mit der Situation umgehen werden – besonders im Hinblick auf ihre Geschäftsinteressen im riesigen chinesischen Markt.