Buochs NW: Bauern setzen auf Schutz vor Nussdieben mit speziellen Gehegen
2024-11-08
Autor: Alina
In Buochs NW gibt es ein wachsendes Problem mit Nussdieben, die sich immer wieder am Erntegut der Bauern bedienen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, haben die Landwirte bereits Zäune um ihre wertvollen Nussbäume errichtet. Diese Maßnahme ist notwendig, da die Nüsse oft auch auf Trottoirs und Straßen fallen. Im Kanton Nidwalden gehören die Nüsse, die auf öffentlichen Flächen landen, rechtlich gesehen den Bauern, was jedoch nicht in allen Teilen der Zentralschweiz gilt.
Die Erntezeit für Nüsse in Mitteleuropa erstreckt sich von September bis Anfang Oktober, und es scheint, als wären die Nüsse in Nidwalden so beliebt, dass Passanten gelegentlich Nüsse mitgehen lassen, als wäre es normal. Josef Barmettler, ein Bauer und Mitglied des Genossenrats der Korporation Buochs, bemerkt, dass das Verhalten der Menschen gefährlich wird: „Wenn jemand zu sammeln beginnt, denken andere, dass das in Ordnung ist“, erklärt er.
Peter Odermatt, ein weiterer Landwirt aus Buochs, bestätigt diese Beobachtungen und berichtet von Maßnahmen, die ergriffen werden mussten: „Wir haben angefangen, unsere Bäume einzuzäunen und Verbotsschilder aufzustellen.“ Er berichtet auch, dass er bereits mehrfach Personen beim Nüsse sammeln erwischt hat. Besonders häufig sei dies an Bäumen in der Nähe gut zugänglicher Straßen der Fall.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass viele sich nicht sicher sind, wem die Nüsse eigentlich gehören, wenn sie auf öffentlichem Grund fallen. Andreas Egli vom Amt für Landwirtschaft Nidwalden appelliert an die Vernunft der Menschen und rät, im Zweifelsfall nicht zu sammeln. Er skizziert die rechtliche Lage: Laut dem kantonalen Einführungsgesetz zum Zivilgesetzbuch haben die Früchte, die auf öffentlichen Straßen fallen, dem Eigentümer des Baumes zugeordnet zu werden. Dies bedeutet konkret für Nidwalden, dass die Bauern Anspruch auf alle Nüsse haben, auch wenn sie nicht auf ihrem Grundstück liegen.
Die Regelungen in der Schweiz sind nicht einheitlich. Daniel Blättler, stellvertretender Medienverantwortlicher beim Schweizer Bauernverband, betont, dass es einen großen Unterschied macht, ob jemand ein paar Nüsse für den persönlichen Bedarf mitnimmt oder ob jemand systematisch versucht, große Mengen zu ernten.
Das steigende Problem mit Diebstahl könnte auch teilweise durch das Beispiel des Tessins beeinflusst sein, wo Leute oft Kastanien aus dem Wald mitnehmen. Die Landwirte fordern nun mehr Sensibilität und Respekt vor ihrem Eigentum. Barmettler schlägt vor, dass bei der Pflanzung von Bäumen in Zukunft ausreichender Abstand zu Straßen eingehalten werden sollte, um solche Konflikte zu minimieren.