Technologie

Bundeskanzler Scholz verstärkt die Abhängigkeit von SAP und Microsoft – Ein besorgniserregender Trend!

2024-09-20

Einleitung

Die von der SAP-Tochter Delos angebotene Cloud-Lösung, die eng mit Microsoft Office-Produkten verbunden ist, könnte die bereits bestehenden Abhängigkeiten der öffentlichen Verwaltung von Microsofts proprietärer Software weiter verfestigen. Dies erklärte Anke Domscheit-Berg, Digitalexpertin der Linken, gegenüber dem Onlinemagazin Netzpolitik.org. Sie kritisierte das neue SAP-Microsoft-Produkt als eine „Microsoft-Cloud im Delos-Mantel“, und warnt vor den langfristigen Folgen dieser Zusammenarbeit.

Finanzielle Aspekte

2023 gab der Bund schockierende 198 Millionen Euro für Softwarelizenzen und IT-Dienstleistungen an Microsoft aus. Domscheit-Berg betonte, dass es zunehmend schwieriger werde, offene Software-Alternativen in der Verwaltung zu integrieren. „Die Abhängigkeit von proprietären Lösungen schränkt die Innovationskraft der deutschen Verwaltung erheblich ein“, so Domscheit-Berg.

Position von Bundeskanzler Scholz

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Bundesländern nahegelegt, endlich eine klare Zusage für die Nutzung der Plattform zu geben. Berichten zufolge war Scholz sofort bereit, "einen Vertrag zu unterschreiben", was die Dringlichkeit des Themas unterstreicht.

Datenschutzrechtliche Bedenken

Angesichts von datenschutzrechtlichen Bedenken haben Microsoft und SAP beschlossen, ein sogenanntes Treuhändermodell einzuführen. Dies bedeutet, dass obwohl Delos Cloud Produkte wie Azure und Office anbietet, die Kontrolle über die Rechenzentren und die Daten letztendlich beim Softwarehersteller und dem IT-Dienstleister Arvato Systems liegt, der für den Betrieb verantwortlich sein soll.

Herausforderungen bei der Umsetzung

Die Umsetzung dieses Modells könnte jedoch mit erheblichen Herausforderungen verbunden sein. Quellen des Handelsblatts berichteten von komponententechnisch komplexen und teuren Anforderungen, mit geschätzten Investitionsbedarfen von bis zu zwei Milliarden Euro. Um diese Investitionen zu rechtfertigen, sei eine hohe Auslastung der neuen Systeme von entscheidender Bedeutung.

Zukunftsaussichten

In den kommenden zehn Jahren plant SAP, über zwei Milliarden Euro in die Entwicklung hochsicherer, lokaler und regulatorisch konformer Cloud-Angebote in Deutschland zu investieren. Dies könnte als Versprechung interpretiert werden, die digitale Souveränität Deutschlands zu stärken, während gleichzeitig die Abhängigkeit von großen Softwareanbietern weiter besteht.

Fazit

Die Frage bleibt: Ist diese Zusammenarbeit der richtige Weg für die Digitalisierung der deutschen öffentlichen Verwaltung, oder droht uns eine gefährliche Monopolisierung? Die Debatte ist eröffnet!